Bild Vereinsmeisterschaft 1939

Die Meisterschaft 1938/39 endete am 14. März 1939. Es liegt ein ausführlicher Bericht in den "Mitteilungsblättern der Kameradschaft Siemens" vom April 1939 vor. Wir zitieren jeweils die Bemerkungen zu den einzelnen Turnieren, möchten aber voranstellen, dass "für die einigermaßen glatte Abwicklung … allen Teilnehmern … herzlichst gedankt" wurde.

1. Klasse
Pl. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pt.
1. Friedrich Vogt X 1 1 1 1 ½ ½ 1 1 7
2. Erhard Adeler 0 X ½ 1 1 1 1 1 1
3. Rudolf Palme 0 ½ X 0 1 1 1 1 1
4. Ewald Sperling 0 0 1 X 0 1 1 1 1 5
5. Robert Scheffler 0 0 0 1 X 1 1 ½ 1
6. Eugen Wößner ½ 0 0 0 0 X 1 1 1
7. Walter Kolwe ½ 0 0 0 0 0 X 1 1
8. Hans-Gustav Schummer 0 0 0 0 ½ 0 0 X 1
9. Bernhard Häricke 0 0 0 0 0 0 0 0 X 0

Bild "Nach hartem Kampf gelang es Vogt, mit ½ Punkt Vorsprung vor Adeler den Meistertitel und den Wanderpreis zu erobern. Vogt hat wieder bewiesen, daß die starken Nerven mit zu den ausschlaggebenden Faktoren gehören. Zwei Partien beendete er remis, während alle anderen Partien gewonnen wurden. Bei beiden Remispartien stand er auf Verlust, konnte aber durch seine Ruhe die Gegner derart beeinflussen, daß sie mit einem remis zufrieden sein mußten.
Adeler verlor gleich seine erste Partie gegen Vogt und kam dann erst in seine richtige Form. Er gewann alle Partien mit Ausnahme der gegen Palme, die remis endigte.
Der an 3. Stelle liegende Palme verlor überraschenderweise gegen Sperling und später die Partie gegen Vogt in Zeitnot. Den 4. und 5. Platz belegten Sperling und Scheffler, die sich damit einen guten Platz in unserer Spitzengruppe sicherten."

An anderer Stelle unserer Archivalien ist von Adeler (geb. 1901) als Altmeister und Teilnehmer an der Endrunde der Berliner Meisterschaft die Rede. Palme (1910 – 2005) war österreichischer Nationalspieler und nahm an der Schacholympiade 1936 in München teil. 1940 wurde er Berliner Meister.
Friedrich "Fritze" (geb. 1895) Vogt gehörte bis zu seinem Tode 1966 zu unseren stärksten Spielern. Das Foto aus dem Jahre 1949 entnahmen wir der Chronik der BSG Eckbauer.

2. Klasse – Gruppe A
Pl. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Pt.
1. Willy Kunath X 0 ½ 1 1 1 0 1 1 1 1 1
2. Erich Typke 1 X 1 1 1 1 ½ 0 ½ 1 0 ½
3. Kurt Pfennig ½ 0 X 0 0 1 1 ½ 1 1 1 1 7
4. Walter Gerhardt 0 0 1 X 1 0 1 0 1 1 1 1 7
5. Georg Rohrbach 0 0 1 0 X 0 1 1 1 1 1 ½
6. Karl Kummer 0 0 0 1 1 X 1 1 0 1 1 0 6
7. Willi Habermann 1 ½ 0 0 0 0 X 1 1 0 1 1
8. Fritz Markmann 0 1 ½ 1 0 0 0 X 0 ½ 1 1 5
9. Alfred Dickhausen 0 ½ 0 0 0 1 0 1 X ½ 1 1 5
10. Alfred Schwenk 0 0 0 0 0 0 1 ½ ½ X 1 1 4
11. Erwin Wunderling 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 X 1 2
12. Walter Schulze 0 ½ 0 0 ½ 1 0 0 0 0 0 X 2

"In der Gruppe A der 2. Klasse hat sich die Reihenfolge in der Spitzengruppe erst am letzten Abend entschieden. Unser alter Kämpe Kunath konnte sich mit einem Gewinnpunkt Vorsprung den 1. Platz sichern. Ihm folgten als jüngere Spieler Typke mit 7½ sowie Pfennig und Gerhardt mit je 7 und Rohrbach mit 6½ Punkten"

Bezeichnend für die Vereinsstrukturen jener Zeit ist es, dass 30- bis 32jährige Herren als "jüngere Spieler" hervorgehoben werden.

2. Klasse – Gruppe B
Pl. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Pt.
1. Karl Ragus X 1 1 ½ 1 1 1 1 1 0 1 1 1 1 11½
2. Otto Krack 0 X 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 11
3. Erich Gläser 0 0 X 1 ½ 1 1 1 1 1 1 ½ 1 1 10
4. Adalbert Bialojan ½ 1 0 X 1 0 1 0 1 1 ½ ½ 1 1
5. Armin Ohlhans 0 0 ½ 0 X 0 1 1 1 1 1 1 ½ 1 8
6. Bruno Reichert 0 0 0 1 1 X 0 1 0 0 1 1 1 1 7
7. Albert Radtke 0 0 0 0 0 1 X 1 ½ 1 ½ 1 1 1 7
8. Paul Riefstahl 0 0 0 1 0 0 0 X 1 1 0 ½ 1 1
9. Otto Simmat 0 0 0 0 0 1 ½ 0 X 1 1 1 0 1
10. Artur Fischbach 1 0 0 0 0 1 0 0 0 X 0 1 1 1 5
11. Georg Fähderich 0 0 0 ½ 0 0 ½ 1 0 1 X 0 0 1 4
12. Walter Kirchner 0 0 ½ ½ 0 0 0 ½ 0 0 1 X 1 0
13. Adolf Palm 0 0 0 0 ½ 0 0 0 1 0 1 0 X 1
14. Emil Nätzkar 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 X 1

"Die Gruppe B der 2. Klasse hatte am meisten Partien zu erledigen. Die Spitze setzte sich erst in der 2. Hälfte des Turniers durch. Von den 13 Partien konnten Ragus mit 11½, Krack mit 11 und Gläser mit 10 Punkten die ersten Plätze belegen und mit gutem Erfolg sich als starker Nachwuchs vorstellen. Es folgen dann Bialojan an 4. und Ohlhans an 5. Stelle."

Von den hier als "starker Nachwuchs" bezeichneten Spielern kann nach heutigen Maßstäben wohl nur der 25jährige Gläser dieses Attribut beanspruchen, während Ragus und Krack bereits um die 40 Jahre alt waren.

3. Klasse
Pl. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Pt.
1. Alfred Hänsel X ½ ½ 0 1 1 1 1 0 1 1 1 8
2. Gustav Büsching ½ X 1 1 1 0 0 0 1 1 1 1
3. Dr. Ernst Sprengel ½ 0 X 1 0 1 1 1 1 1 1 0
4. Ernst Huber 1 0 0 X 1 1 0 1 0 1 1 1 7
5. Richard Neiß 0 0 1 0 X 1 0 1 1 1 1 1 7
6. Karl Dwuletzki 0 1 0 0 0 X 1 1 ½ 1 1 1
7. Fritz Gabel 0 1 0 1 1 0 X 0 0 1 1 1 6
8. Richard Nadolny 0 1 0 0 0 0 1 X 1 1 1 1 6
9. Karl-Heinz Gries 1 0 0 1 0 ½ 1 0 X 0 1 1
10. Walter Seperant 0 0 0 0 0 0 0 0 1 X 1 1 3
11. Herbert Erdmann 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 X 1 1
12. Albert Karau 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 X 1

"Unsere 3. Klasse zeigte eine fast gleichmäßige Spielstärke. Wie aus der Tabelle ersichtlich, liegt zwischen dem 1. und 8. Platz nur ein Unterschied von 2 Punkten. Den ersten Platz belegte Hänsel mit 8, es folgen Büsching und Sprengel mit je 7½, sowie Huber und Neiß mit je 7 Punkten."


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