Studie von Neustadtl
1890



1.Kg2-h1
Weiß nimmt die mittlere Opposition ein.

[Schauen wir uns auch noch einige instruktive Fehlversuche an. Sie helfen uns, besser zu verstehen worauf es in dieser Stellung ankommt. 1.Kg2-g3?? Kd1-e1 2.Kg3-g2 Ke1-e2 Opposition 3.Kg2-g3 Ke2-f1 usw. – diese Stellung wird uns noch mehrfach vorkommen. 1.Kg2-f1?? Sieht als Oppositionszug doch ganz gut aus… 1…Kd1-d2 2.Kf1-f2 Kd2-d3 Nun kann Weiß die Opposition nicht mehr halten und wird schließlich verlieren. 3.Kf2-f1 Kd3-e3 4.Kf1-g2 Ke3-e2 5.Kg2-g3 Ke2-f1 siehe oben]

1…Kd1-d2
[1…Kd1-e2 2.Kh1-g2 Nahopposition – Schwarz kommt nicht weiter. Ein interessanter taktischer Versuch wäre 1…g5-g4!? 2.Kh1-g2!! nur so. (2.f3xg4?? e5-e4 3.g4-g5 e4-e3 4.g5-g6 e3-e2 5.g6-g7 e2-e1D+ 6.Kh1-g2 De1-e6 und Schwarz gewinnt.) 2…Kd1-d2 (2…g4xf3+ 3.Kg2xf3 ist sofort remis.) 3.f3xg4 e5-e4 4.g4-g5 e4-e3 5.g5-g6 und der Wettlauf der Freibauern endet unentschieden.]

2.Kh1-h2
mittlere Opposition

2…Kd2-d3 3.Kh2-h3
mittlere Opposition [Hingegen verliert überraschend (oder auch nicht) 3.Kh2-g3?? Kd3-e3 Opposition 4.Kg3-g2 (4.Kg3-g4 Ke3-f2 5.Kg4xg5 Zugzwang 5…Kf2xf3 6.Kg5-f5 e5-e4 und Schwarz gewinnt sofort.) 4…Ke3-e2 5.Kg2-g3 Ke2-f1! 6.Kg3-h3 Kf1-f2 7.Kh3-g4 Kf2-g2 Zugzwang 8.Kg4xg5 Kg2xf3 9.Kg5-f5 e5-e4 ]

3…Kd3-e3 4.Kh3-g3 Ke3-e2 5.Kg3-g2
Wir kennen diese Stellung schon aus einer früheren Nebenvariante. Dort aber war Weiß am Zug und kam in Zugzwang. Hier muss Schwarz ziehen und alles ist in Ordnung.

5…Ke2-d3 6.Kg2-h3!
usw.