Lehrbeispiel – Quadratregel

Die Stellung ist für Schwarz auf mehrere Arten leicht zu gewinnen. Vor allem die unglückliche Stellung des Turmes auf a1 hätte nun aber einen sehr instruktiven Gewinnweg ermöglicht. Schwarz macht sich dabei ein sozusagen mathematisches Denken und die bekannte Quadratregel zu Nutze.

25…Tg8-g1+!!
[In der Partie folgte 25…Tg8-g2? was natürlich auch zum Gewinn reicht. 26.Ta1-c1 h6-h5 27.Kd1-e1 h5-h4 28.Te5-h5 Tf2-f4 und Schwarz gewann ohne große Mühe, aber es dauerte noch recht lange.
Sehr einfach – aber unthematisch – gewinnt auch 25…Tf2-f1+ 26.Te5-e1 (26.Kd1-e2 Tf1xa1 ) 26…Tf1xe1+ 27.Kd1xe1 Tg8-g1+ 28.Ke1-f2 Tg1xa1 ]

26.Te5-e1 Tf2-g2!!
Der auf den ersten Blick paradoxe Zug gewinnt sofort, wobei sich Schwarz die bekannte Quadratregel zunutze macht. [Schwarz hatte nur 26…Tf2-f1 gesehen. Nach 27.Kd1-d2 hat er aber keinen schnellen Gewinnweg.]

27.Ta1-c1
Erzwungen, sonst tauscht Schwarz auf f1 und gewinnt dann mit einem Grundreihenschach den Turm. [27.a2-a4? Tg1xe1+ 28.Kd1xe1 Tg2-g1+ 29.Ke1-d2 Tg1xa1 ]

27…h6-h5!!
Schwarz hat ein Tempo für diesen Zug gewonnen, mit dem sich das Quadrat des h-Bauern entscheidend verkleinert. Nun ist die Zugwahl von Weiß sehr beschränkt. Wenn er auf g1 nimmt (siehe Nebenvariante), werden alle Türme getauscht und der weiße König steht am Ende auf c1 – außerhalb des Bauernquadrats.

28.c2-c4
[28.Te1xg1 Tg2xg1+ 29.Kd1-d2 (29.Kd1-e2 Tg1xc1 ist genau genommen auch nicht schlechter.) 29…Tg1xc1 30.Kd2xc1 h5-h4 und der schwarze Bauer läuft durch.] Aber auch nach einem (beliebigen) Bauernzug kann Schwarz den Abtausch aller Türme erwzingen und den weißen König dabei nach c1 lenken.

28…Tg1xe1+! 29.Kd1xe1 Tg2-g1+ 30.Ke1-d2
wiederum sind andere Königszüge, die den Turm einstellen nicht wirklich schlechter.

30…Tg1xc1 31.Kd2xc1
Bis auf den Bauernzug haben wir die gleiche Stellung erreicht, wie in der Nebenvariante. Auch hier ist der h-Bauer nicht aufzuhalten.

31…h5-h4 *