Nach sehr langem Überlegen entschloss ich mich hier, den Springer auf e6 zu opfern. Die Chance schien mir einfach zu groß, als dass ich sie verstreichen lassen konnte. Rückzüge nach b3 oder c2 sind das Eingeständnis des Scheiterns und der unerwartete Schlag auf e6 vergrößert gewiss meinen psychologischen Vorteil in dieser Partie.
16.Se6!?
fxe6
17.Dh5+
Soweit klar. Nun hat Schwarz drei Optionen – und es ist bezeichnend für das Denken der Schachspieler, dass es offenbar eine Hemmung gibt, an einen Zug wie g7-g6 zu denken. Beide Spieler hatten diesen Zug sofort verworfen. Nach einem Schachgebot dazwischenzuziehen, wenn diese Figur sofort wieder geschlagen wird – das macht man doch einfach nicht.
17…Kd8
[Am einfachsten war 17…Df7
zu berechnen. Weiß bekommt die Figur sofort zurück und hat damit sein Springeropfer gerechtfertigt. 18.Dxf7+
Kxf7
19.fxe6+
Doppelschach 19…Ke8
20.exd7+
Kxd7
21.Tf7++-
;
17…g6!
Diesen Zug hatten beide Spieler völlig ausgeblendet. Er ist aber die beste Antwort und stellt mein Springeropfer ernsthaft in Frage. 18.Dxg6+
(18.fxg6
0-0-0-+
Schwarz hat ersatzlos eine Mehrfigur.) 18…Kd8
Nun ist mein f-Bauer gefesselt und Weiß muss mit dem Läufer auf e6 schlagen. 19.Lxe6
Kc7
Das ist jedenfalls nicht die Stellung, die ich mir beim Springeropfer auf e6 vorgestellt hatte.]
18.fxe6
Sf6
[Kurze Schrecksekunde, als ich 18…g6
erkannte. Aber die weiße Stellung ist schon so gut, dass man diesen Zug locker abfedern kann. 19.Dd1
Lf5
20.exd7
Dxd7
21.Db3+/-
]
19.Dxe5
*