Binder,Thomas (1732) – Weyers,Guido (1902)
Berlin, 29.07.2011

Natürlich kann – nein: muss – Schwarz hier auf e6 nehmen. Die Partie ist danach zwar immer noch nicht entschieden, aber ohne den Bauern e6 macht das Spiel für Weiß wesentlich weniger Spaß. Die psychologische Initiative wäre gewiss zum Gegner gewechselt.

25…Dxe6!
[In der Partie folgte 25…Db6 wonach Weiß klar und sicher gewann.] Wegen folgender Variante wollte Guido nicht auf e6 nehmen:

26.Dxe6+
[Der Vollständigkeit halber wollen wir die Computer-Empfehlung ergänzen, die allerdings in den Gedanken beider Spieler keine Rolle gespielt hatte. 26.Txd5 Dxe2 27.Lxe2 Sxd5 28.Lg4+ Kd8 29.Td1 Ke8 30.Lh5+ Kf8 31.Txd5 mit nur leichtem schwarzem Vorteil.]

26…Lxe6 27.Tde1
Hier hatte Schwarz seine Berechnung abgebrochen, in der Überzeugung, nicht beide Läufer retten zu können. [Das wünschenswerte 27.Tfe1 scheitert an 27…Lg4 28.Txe7 Lxd1 29.Txg7-+ ] Dabei übersah er

27…Ld7!
Vermutlich wäre

28.Txe7 Lxb5 29.Tc7+
gefolgt.

29…Kd8
[29…Kb8?? 30.Tc6# ]

30.c4 Lxc4 31.Td1+ Ke8
Weiß kann noch im Trüben fischen. Ich hatte in der Vorberechnung (ohne den Zwischenzug c4 / Lxc4) sogar noch von Turmverdoppelung auf der 7. Reihe geträumt, aber das wäre sicher nicht gut ausgegangen.