Unser Sommerrätsel 2011 – Die Auswertung

Bild An 12 Stellen der Herderschach-Homepage war das nebenstehende Sommerferien-Bild versteckt.
Wer sich im Sommer 2011 aufmerksam auf unseren Seiten umsah, konnte es entdecken.

Zwar meldeten sich – etwas enttäuschend – nur drei Teilnehmer. Deren Antworten hatten es aber um so mehr in sich, so dass der Redakteur doch seine Freude an der Auswertung des Sommer-Rätsels hatte.
Allen drei Antworten konnte man sogar einen gewissen Gehalt an schachlicher Denkmethode entlocken.

Der Brute-Force-Ansatz: Marian Hauser

Am späten Abend des 27.06. hatte ich die Aufgabe online gestellt. Zur Mittagsstunde des 28.06. (letzter Schultag) kam die erste Antwort. Fünftklässler Marian Hauser hatte 11 von 12 Sommerbildern gefunden. Die fehlende Fundstelle reichte er schon Minuten später nach, hier hatte ich ihm einen kleinen Hinweis auf den ungefähren Suchbereich gegeben. Sensationell schnell also – und das nach der Brute-Force-Methode, denn Marian hatte sich eben durch große Teile unserer Homepage durchgeklickt. Als "brute force" bezeichnet man jene Spielweise von Schachprogrammen, bei der in jeder Stellung wirklich alle regeltechnisch möglichen Züge analysiert werden, während ein menschlicher Spieler ja überhaupt nur eine sehr kleine Auswahl näher betrachtet.

Der Psychologe: Kevin Song

Den umgekehrten Ansatz wählte Kevin Song (Oberstufe). Kevin vermutete – nicht ganz zu Unrecht – dass ich die Bilder auf besonders interessanten Seiten untergebracht habe – dort, wo von wichtigen Erfolgen unserer AG die Rede ist. Selbst wenn das gar nicht bewusst gewollt war, hat Kevin – in echter Schachspieler-Manier – sozusagen die Gedanken des "Gegners" ergründet und auf diese Weise immerhin neun Treffer gelandet. Auch seine Antwort erreichte mich noch am 28. Juni.

Erst denken, dann ziehen: Felix Roth

Zwei Tage später kam die Mail von Felix Roth (Klasse 6) – sozusagen des Titelverteidigers in Sachen Sommerrätsel. Er hatte alle 12 Stellen gefunden. Aber wie er das gemacht hat, soll er uns am besten selbst erzählen:
"… Das war mir dann irgendwie viel zu mühsam, dafür habe ich dann lieber gegoogelt und ein Programm gesucht … Computer sollen ja stupide Arbeiten abnehmen…"
Felix fand also eines der zahlreichen Webcrawler-Programme, mit denen man sich eine lokale Kopie einer ganzen Website auf den eigenen Rechner laden kann. Diese lässt sich dann wunderbar mit der Windows-Suchfunktion durchsuchen, jedenfalls wenn man ein klein wenig vom HTML-Code versteht.
So fanden Felix und sein Computer alle 12 Bildverstecke. Die köstliche Schlussbemerkung seiner Email:
"Es war doch nicht verboten nachzudenken, oder? Nur peinlich, dass ich erst später drauf gekommen bin."
Bleibt eigentlich nur zu ergänzen, dass wir das mit dem vorher nachdenken in Zukunft auch mal bei den Schachpartien probieren sollten…

Bild Bild Die Punktwertung

Platz 3 geht ganz klar an Kevin Song: 9 Treffer + 1 Zusatzpunkt für den pychologischen Ansatz = 10 Punkte

Und was errechnen wir an Punkten bei den beiden Jüngeren?
Marian: 11½ Punkte für die Fundstellen (kleiner Abzug, weil ich einmal nachgeholfen habe) + 1 Zusatzpunkt für die schnellste Lösung = 12½ Punkte
Felix: 12 Punkte für die Fundstellen, ½ Punkt Abzug für elektronische Hilfe (Doping) + 1 Zusatzpunkt für die supercoole Mail = 12½ Punkte

Wir haben also zwei punktgleiche Sieger: Marian Hauser und Felix Roth.

Die Fotos zeigen Marian beim Einzel-Schnellturnier und Felix "in action" bei unserem Besuch im Computerspiele-Museum, jeweils im Juni 2011.


Thomas Binder, August 2011