Perestjuk,Marko (1846) – Rolfes,Leon (1908) [B38]
BJEM U16 2011, 04.02.2011

Die Stellung ist gewiss nicht einfach für Schwarz, zumal wenn man sich vergegenwärtigt, dass Leon diese Partie gewinnen muss. Der nächste Zug von Marko scheint auf der Hand zu liegen, da er den schwarzen Springer aus dem Spiel nimmt.

20.fxe5?
Hinterher ist man klüger und kann diesen Zug als Fehler brandmarken. [20.Lxe5 lässt Weiß, für den ein Remis keine Katastrophe wäre, alle Chancen.]

20…Txd4!!
Leon spielte dieses Qualitätsopfer recht schnell und – wie er mir später gestand – "intuitiv". Schach-Intuition und Siegeswille vereinigen sich zu einer denkwürdigen Partie.

21.Dxd4 Lxe5
So weit – so gut. Schwarz hat für die Qualität einen Bauern und vor allem ein ganz starkes Läuferpaar. Auch der Springer kann wieder ins Spiel eingreifen.

22.Df2 Lg3 23.Dd4 Lh2+ 24.Kf1 Dg3 25.Sd5?!
Der einzige Zug, mit dem Weiß noch irgendwie im Spiel bleibt. Alles andere war sofort aussichtslos.

25…Dxh3+ 26.Ke1 exd5 27.cxd5 Lg3+ 28.Kd2 Dh6+!
[Im Publikum wurde vor allem die Variante 28…Lxd5 29.Dxd5 Lf4+ 30.Kc2 Lxc1 31.Txc1 diskutiert. Auch damit sollte Schwarz gewinnen, aber es wird ungleich schwerer.]

29.Kc2 Ld7 30.Tg1 Df4 31.Dc3
[Damentausch kommt natürlich nur Schwarz entgegen. 31.Dxf4 Lxf4 32.Tcf1 g5 ]

31…Sd6!!
Das Scheinopfer des Läufers g3 krönt den starken Angriff.

32.Dxg3?! Tc8+ 33.Kd3 Dxg3+
[33…De4+ 34.Kd2 Dd4+ führt laut Computeranalyse gar zum Matt. Doch nach dem Damentausch und Turmgewinn auf c1 ist die Sache auch so klar.]

Weiß gab auf. 0-1