Bild INGO-Zahlen 1964 und 1989

So gut unsere Vereinsgeschichte dokumentiert ist, eine Frage kann sie nur ansatzweise beantworten: Wie ist eigentlich die spielerische Leistung im Vergleich über Generationen und Jahrzehnte zu bewerten?
Für die Zeit seit etwa 1995 kann man im Internet reichlich Turnierergebnisse finden, bei denen auch Elo-Zahlen bzw. Deutsche Wertungszahlen (DWZ) dokumentiert sind.

Mitte der 1990er-Jahre führte der Deutsche Schachbund das System der DWZ ein, welches sich in der Bewertung der Zahlenskala mit den internationalen Elo-Zahlen vergleichen lässt. Davor gab es in Deutschland die nach dem Wohnohrt ihres Erfinders (Anton Hößlinger aus Ingolstadt) benannten Ingo-Zahlen. Sie unterscheiden sich prinzipiell von anderen Bewertungssystemen, weil im Ingo-System die niedrigere Zahl für die bessere Leistung steht.

Die übliche Umrechnung einer Ingo- in eine Elo-Zahl wird nach der Formel Elo = 2840 – 8 * Ingo vorgenommen.
Einer Elo-Zahl bzw. DWZ von 2000 entspricht also eine Ingo-Zahl von 105. Alles unter 100 liegt also heute klar im Bereich über DWZ 2000.
Weitere Vergleichswerte auf Vereinsniveau: DWZ 1800 = Ingo 130; DWZ 1600 = Ingo 155; DWZ 1300 = Ingo 192; DWZ 1000 = Ingo 230.

In den Zeiten lange vor dem Internet wurden die Ingo-Zahlen mehrmals pro Jahr in gedruckter Form veröffentlicht. Wir können erfreulicherweise einen Blick in die Listen unseres Vereins vom Dezember 1964 und November 1989 werfen.

Ingo-Zahlen Sgr. Siemens – Dezember 1964
Bild

Genannt sind nur die Spieler mit aktiver Spielberechtigung für unseren Verein. Daher fehlt z. B. unser Top-Spieler und Vereinsmeister jenes Jahres Friedrich Vogt. Er war bei seinem primären Verein, der BSG Eckbauer, geführt und besaß eine Ingo-Zahl von 101,2 – also knapp über dem 2000er-Niveau heutiger Rechnung.
Unsere aktiven Spitzenspieler Michel, Kurz, Langanki (Vizemeister 1964), Koppelmann, Mall und Körner liegen recht dicht beieinander im Bereich um DWZ 1900.

Ingo-Zahlen Sgr. Siemens – November 1989
Bild

Mit den Schachfreunden Glatthor, Voigtländer und Dr. Jung stehen hier diejenigen Namen an der Spitze, die man auch anhand bekannter Turnierergebnisse dort erwartet. Während Thomas Glatthor eine Punktlandung auf DWZ 2000 erreicht hätte, bleiben Dr. Hans Jung und Uwe Voigtländer knapp dahinter zurück. An vierter Stelle rangiert der Vereinsmeister des gleichen Jahres Uwe Rüthnick mit einer Ingo-Zahl die einer DWZ von ca. 1850 entsprach.


BildBild

Vereinschronik