1. Spieltag – 08.11.2015

SF Siemensstadt – Rot-Weiß Fredersdorf 3 : 5

Das Resultat wird dem spannenden Wettkampfverlauf nicht gerecht. Bis weit in die 5. Stunde war jedes Ergebnis möglich. Wir lieferten dem Gast, der an 6 Brettern nach DWZ überlegen war, einen Kampf auf Augenhöhe. Nach vier Stunden stand es unentschieden. 3 Partien waren leistungsgerecht remis ausgegangen. An Brett 7 und 8 hatte es Entscheidungen gegeben.

Tim gab nach 8 Jahren Pause ein gutes Comeback in unserer Mannschaft. Er spielte einen mutigen Angriff und opferte einen Springer auf f7. Diesen Druck konnte der Gegner nur durch sofortiges Rückopfer abschütteln. In der Folge verpasste Tim dann das rechtzeitige Umschalten auf "Konsolidierung" und erlag einem schnellen Konter durch einen Abzugsangriff.

Ein vollauf gelungenes Debüt gelang hingegen Brian. Sein erster Einsatz in der BMM – und dann gleich in der 1. Mannschaft – endete mit einem Sieg. Der deutlich höher eingestufte Gegner suchte ideenreich nach Angriffs-Chancen, fand aber bei Brian keine Schwäche. In unübersichtlicher Stellung genügte dann ein taktisches Versehen zum Partieverlust.

Beim Stande von 2½ : 2½ ging es in die fünfte Stunde. Jan Holger unternahm in einem Endspiel mit Turm und Leichtfigur sowie vier Bauern auf jeder Seite viele interessante Versuche, musste sich aber doch mit Remis begnügen. Optisch sah es für den gegnerischen König manchmal bedrohlich aus, doch letztlich konnte Schachfreund Jeß alle Drohungen beherrschen.

Bis dahin hatte Florian eine ganz starke Partie gespielt. Gedeckter Frei-Mehrbauer bei sicherer Stellung – der Punkt schien sicher. Doch unser Spieler hatte viel Zeit gebraucht, musste etwa ab dem 25. Zug das Tempo merklich anziehen. Da unterlief dann ein ärgerlicher Fehler mit Materialverlust. Auch mit einer Minusqualität lieferte Florian dem Gegner einen großen Kampf, bekam das Material zurück. Es folgte ein Bauernwettlauf mit beiderseitiger Umwandlung. Doch der Gegner hatte das erste Schach und den aktiveren König. So konnte er später die Damen tauschen und seinen Mehrbauern verwerten.

So musste Achim sein aussichtsreiches Endspiel (Schwerfiguren bei einem Mehrbauern) unbedingt gewinnen. Man weiß, dass diese Situation des "Gewinnen-Müssen" dann oft in einen Verlust umschlägt, wenn die Stellung objektiv nicht mehr zu gewinnen ist. Der Gästespieler verteidigte sich aufmerksam und nutzte schließlich die beschriebene Konstellation sogar zum Sieg.

Die heutige Niederlage gegen einen direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf schmerzt sehr. Wir haben aber gezeigt, dass viel mehr Potential in unserer Mannschaft steckt, und wir werden sicher auch den noch stärkeren Gegnern einen kompromisslosen Kampf liefern.

Bericht: Thomas Binder