6. Spieltag – 27.01.2019

Chemie Weißensee II – SF Siemensstadt 4 : 4

Packendes Mannschaftsschach kennzeichnet unser Gastspiel beim bisherigen Spitzenreiter. Dabei erlebte man wieder einmal die bekannte Achterbahnfahrt der Gefühle.
Tim brachte uns schon nach anderhalb Stunden mit einem sehr überlegenen Sieg in Führung. Doch diese Freude währte nur ganz kurz, hatte doch Reinhard in guter Stellung einen Blackout und stellte seine Partie einzügig ein. In dieser Phase schienen uns die Felle weg zu schwimmen. Ich selbst stand gehörig unter Druck und am Nachbarbrett hatte Jeans Gegner eine schöne Kombination vom Stapel gelassen. Jean wehrte sich zwar ideenreich, spielte zeitweise mit Turm und Figur für die Dame, doch schließlich setzte sich der Chemie-Spieler durch. Leif hatte gegen den DWZ-mäßig klar favorisierten gegnerischen Mannschaftsleiter remisiert, doch auch für Florian war heute nichts zu holen. Achim brachte uns mit einer druckvoll und jederzeit überzeugend geführten Partie wieder heran, so dass die letzten zwei Stunden mit einem 2½ : 3½-Rückstand begannen.

Ich konnte den Druck meines jungen Gegners etwas abschütteln und bei Brian keimte Hoffnung auf einen Sieg dank dreier starker Freibauern am Damenflügel, bei allerdings höchst unübersichtlicher Stellung im Dame+Springer-Endspiel.
Zeitweise konnte man sogar von einem Mannschaftssieg träumen. In der Tat erlangte ich schließlich sogar ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern. Aber wie heißt es so schön: "Turmendspiele sind immer Remis – jedenfalls wenn ich einen Bauern mehr habe." Ich brachte nicht mehr die Energie auf, auf Gewinn zu spielen.
Besser machte es Brian: Er blieb cool und gewann trotz sehr ideenreicher Gegenwehr und fast abgelaufener Bedenkzeit. Brian hat im Moment einfach einen Lauf: 5 aus 6 am Spitzenbrett bei einer DWZ-Performance über 2200!

Bericht: Thomas Binder