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Die Niederlage im Kellerduell wirft uns tief in den Abstiegskampf. In den beiden ausstehenden Runden werden
wir uns unserer Stärke gerade gegen scheinbar übermächtige Gegner besinnen müssen.
Das heutige Spiel stand unter keinem guten Stern. Zunächst mussten wir ungeplant eine Partie kampflos abgeben.
Dann ging schon nach wenigen Minuten ein wichtiger Bauer verloren. Reinhard hatte
im falschen Moment rochiert und das Standardmotiv eines Läufereinschlags auf h7 zugelassen. Diesem Minusbauern lief
er dann vier Stunden lang hinterher, spielte noch unsere längste Partie, unterlag aber schließlich dem nominell stärksten
Spieler der Gäste.
Auch einige andere Partien liefen nicht nach Wunsch, so dass sich die – nach Papierform sogar deutlicher erwartete – Niederlage
bald abzeichnete.
Blickte man nur aufs Ergebnistableau, konnte man freilich zwischendurch frohlocken. Tim gewann nach gut einer Stunde.
Dass er einen Bauernraub auf b2 bestrafte – wir erinnern uns: "Schlage nie auf b2 – auch dann nicht wenn's
gut ist!" – ist noch nicht der Rede wert. Dass ihm das aber schon zum dritten Mal in der laufenden Saison
gelang, hat absoluten Seltenheitswert. Der erneute Damenfang ist natürlich ein Bild wert.
Nach knapp dreieinhalb Stunden waren dann schon ebenso viele Punkte zusammen: 3½:1½-Führung.
Achim hatte seine Partie
sicher und ohne große Aufregungen gewonnen und Jean gewann durch Zeitüberschreitung – wie immer mit einer sehr
kreativen Partie mit durchschlagendem Angriff nach zwischenzeitlichem Qualitätsopfer.
Hinzu kam ein Remis von Leif gegen eine der aktivsten Berliner Schachspielerinnen. Er spielte offensiv, die
Gegnerin verteidigte sich aufmerksam, auch wenn wohl an einer Stelle sogar der Sieg für unseren Spieler möglich war.
Doch aus den drei verbleibenden Partien holten die Gäste drei letztlich verdiente Siege. Von Reinhards Missgeschick war schon die Rede. Ich selbst spielte eine meiner typischen schwachen Schwarzpartien. Ich kam ohne jede Perspektive aus der Eröffnung und wurde dann über die offene d-Linie und die 7. Reihe von den weißen Türmen lehrbuchreif erdrückt. Schließlich gab es auch für Brian die erste Saisonniederlage. Mit Bauer für Qualität konnte er lange hoffen, blieb am Ende aber auch nur zweiter Sieger.
SF Siemensstadt | SK König Tegel IV | ||||
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1 | Brian Heinze | 1855 | 0 : 1 | 1932 | Vincenzo Colosimo |
2 | Florian Suhre | 1721 | – : + | 1827 | Dr. Horst Kießling |
3 | Reinhard Hohmann | 1757 | 0 : 1 | 2066 | Frank Jähnisch |
4 | Jean Steinberg | 1697 | 1 : 0 | 1815 | Uwe Stottut |
5 | Thomas Binder | 1731 | 0 : 1 | 1715 | Heinz-Dieter Draewe |
6 | Leif Arndt | 1645 | ½ : ½ | 1579 | Jessica Reck |
7 | Hans-Joachim Schilly | 1660 | 1 : 0 | 1679 | Manfred Schulze |
8 | Tim Rettig | 1666 | 1 : 0 | 1665 | Frank Mahnert |
3½ : 4½ |
Bericht: Thomas Binder