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Die Niederlage bei der 7. Mannschaft des Zweitbundesligisten geht in Ordnung, fällt aber deutlich zu hoch aus – und hat einen ärgerlichen Beigeschmack.
Mark brachte uns mit seiner gewohnt überlegenen Spielweise nach gut zwei Stunden in Führung. Etwas früher hatte Alexander bei seinem ersten BMM-Einsatz überhaupt ein sicheres Remis beigesteuert. Im weiteren Verlauf kam dann nur noch ein halber Punkt hinzu. Ich hatte mich auf den falschen Gegner, aber auf die richtige Eröffnung vorbereitet. Dann verpasste ich im Morra-Gambit den richtigen Moment für den Bauernvorstoß nach e5, redete mich auf das Standardmotiv mit Sd5 heraus und stand dennoch mit fast leeren Händen da. In nebenstehender Stellung habe ich gerade meinen Turm nach e7 gezogen. Schlägt nun der Gegner meinen Springer auf f4, gleiche ich z. B. mit 29…gxf4 30.Txf7 d5 (Springerzüge verlieren Haus und Hof) 31.Txf6 mühelos aus. Die Idee 29…a4 geht völlig nach hinten los: 30.Lxf7+ Kf8 31.Sg6+ Kg7 32.Le8+. Mein Gegner zog sofort 29…Le8 und wir einigten uns bald auf Remis. Die Lösung für Schwarz hätte in 29… d5 bestanden. Er verwarf dies wegen 30.Txb7 mit Angriff auf seinen Läufer. Diesen Angriff kann Schwarz aber ignorieren, wenn er 30… Tc8! findet. Jetzt verliert Weiß eine Figur, weil Schwarz ein schönes Matt zaubern kann: 31.Txb5 (oder Züge zur Rettung des Springers) 31…Tc1+ 32.Kh2 Sg4+ 33.Kh3 Sxf2+ 34.Kh2 Th1#. Da hätte selbst das Verlieren Spaß gemacht…
Wenn es auch weiter keine zählbaren Punkte gab, möchte ich Ansgar und Peter hervorheben. Ansgar lieferte seinem renommierten Gegner eine starke Partie, die erst nach 4½ Stunden durch einen Zeitnotfehler verloren ging. Noch besser lief es bei Peter. Er schlug in letzter Sekunde den letzten Bauern des Gegners und hatte jetzt einen eigenen Bauern gegen den gegnerischen Läufer. Beide Spieler reichten sich die Hände zum Remis, notierten den halben Punkt auf dem Partieformular und begannen eine freundliche Unterhaltung zum Ende ihrer Remispartie. Jetzt griff der Schiedsrichter ein. Er erklärte die Partie als verloren durch Zeitüberschreitung.
Achtung Regelkunde: In der Tat verliert man diese Partie gerade wegen des eigenen Bauern! Die Regel geht jetzt von schlechtestmöglicher Spielweise aus und unterstellt, man könnte den Bauern ja unterverwandeln, dann mit dem Köig in die Ecke laufen und sich dort mattsetzen lassen. Ja – so sind die Regeln nun mal. Es ist leider nicht das erste Mal, dass wir auf diese Weise eine Partie verloren haben. Doch während damals wenigstens die Gegnerin auf dem Partiegewinn bestanden hatte, lag es diesmal am Eingreifen des Schiedsrichters. Er erklärte, die Zeitüberschreitung habe die Partie sofort beendet und die Remisvereinbarung sei also nach der Partie erfolgt. Diese Regelauslegung erscheint mir zumindest fragwürdig…
SF Berlin VII | SF Siemensstadt III | ||||
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1 | Arnd Bader | 1849 | 1 : 0 | 1702 | Roland Gase |
2 | Adnan Abdulla | 1717 | 1 : 0 | 1545 | Maxim Khutko |
3 | Eberhard Mumme | 1696 | ½ : ½ | 1614 | Thomas Binder |
4 | Ievgenii Glushko | 1704 | 1 : 0 | 1632 | Georgij Stambler |
5 | Robert von Jutrzenka | 1678 | 1 : 0 | 1259 | Ansgar Eckner |
6 | Jan Schmidt | 1620 | 1 : 0 | 1285 | Peter Khutko |
7 | Erin Sprünken | 1014 | ½ : ½ | 1267 | Alexander Borodulin |
8 | Omid Norouzian | 1347 | 0 : 1 | 1595 | Mark Bakulin |
2 : 6 |
Bericht: Thomas Binder