Unser Team WK-II in der Berliner Schulschachmeisterschaft 2022/2023

Spieler Rd. 1 Rd. 2 Rd. 3 Rd. 4 Fin 1 Fin 2 Fin 3 Punkte Einsätze
Lepu Coco Zhou 1 0 ½ 1 1 ½ ½ 7
Joachim Morczynski 1 1 1   1 1 ½ 6
Kai Tonke 1 1 0 1 1 0 0 4 7
Daria Pikki 1   1 1       3 3
Laurenz Preissner 1 1     1 ½ 0 5
Grigorii Lalaev 1   1 1       3 3
Sophie Fayngold       1       1 1
Uladzimir Khutko   1 1   1 1 0 4 5
Thore Surburg   1   1 ½ 1 1 5

Bild Finalrunde am 01.03.2023
Pl. Schule 1 2 3 4 B-P M-P
1. Heinrich-Hertz-Gymnasium XXX 4 : 2 5 : 1 5 : 1 14 6 : 0
2. Herder-Gymnasium 2 : 4 XXX 4 : 2 5½ : ½ 11½ 4 : 2
3. Andreas-Gymnasium 1 : 5 2 : 4 XXX 4 : 2 7 2 : 4
4. Käthe-Kollwitz-Gymnasium 1 : 5 ½ : 5½ 2 : 4 XXX 0 : 6

Mit einer verdienten Silbermedaille gehen heute die höchst respektablen Schulschachkarrieren unserer beiden Abiturienten Kai und Thore zu Ende. Das Finale gegen die stark besetzte Mannschaft vom Heinrich-Hertz-Gymnasium gehörte zum Besten, was man in all diesen Jahren im Berliner Schulschach gesehen hat.

Dabei begann der Tag mit einigen Sorgen, meldeten sich doch gleich drei Teammitglieder krank. Thore wurde wachgeklingelt und war pünktlich zur Stelle. Die klaren Siege gegen das Käthe-Kollwitz-Gymnasium und den Gastgeber – er ersetzte kurzfristig das Gymnasium zum Grauen Kloster – waren der Vorgeschmack auf den Showdown der beiden überlegenen Mannschaften.

Leider gerieten wir im Finale früh in Rückstand, weil Laurenz einen seiner wenigen schwächeren Momente ausgerechnet in dieser Partie hatte. Thore glich aus, weil es ihm gelang, im Damenendspiel das Dauerschach zu vermeiden.
An den beiden Spitzenbrettern hielten wir die Partien gegen die stärksten Gegner relativ sicher ausgeglichen. Coco ließ mit Minusqualität bei je zwei Bauern nichts anbrennen. Joachim hatte im Turmendspiel sogar zwei Bauern mehr. Doch war sein König so eingeklemmt, dass dessen Befreiung den Mehrbesitz kostete. Kai verdarb eine höchst interessante Partie in Zeitnot und Uladzimir konnte es gegen die starke Kontrahentin seinen beiden Brüdern nicht gleich tun, die sich kurz zuvor mit ihren Teams für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatten.

  Spiel 1 Spiel 2 Spiel 3
Herder-Gymnasium 5½ : ½ Käthe-Kollwitz-Gymnasium 4 : 2 Andreas-Gymnasium 2 : 4 Heinrich-Hertz-Gymnasium
Lepu Coco Zhou (2022) 1 : 0 Lars Lau (1072) ½ : ½ Lara Hafermann (1609) ½ : ½ Bao Anh Le Bui (2143)
Joachim Morczynski (1891) 1 : 0 Andreas Souslov 1 : 0 Ruslan Zaitsev (1505) ½ : ½ Ngoc Hai-Dang Ho (1895)
Kai Tonke (1793) 1 : 0 Matteo Vinogradov (864) 0 : 1 Kristian Dimitrov (1510) 0 : 1 Stefan Ellert (1708)
Laurenz Preissner (1555) 1 : 0 Jonathan Nisch ½ : ½ Mads von Malotky (1532) 0 : 1 Danil Pimenov (1757)
Uladzimir Khutko (1508) 1 : 0 Nick Schulze 1 : 0 Felix Kaltenberg 0 : 1 Veronika Lorenz (1659)
Thore Surburg (1391) ½ : ½ Bennett Kip 1 : 0 Filippo Szymczak 1 : 0 Eddie Matzdorf

4. Runde am 10.01.2023 beim Paul-Natorp-Gymnasium
Herder-Gymnasium 6 : 0 Paul-Natorp-Gymnasium
Lepu Coco Zhou 1 0 Jonathan Sarola
Kai Tonke 1 0 Oskar Sievering
Daria Pikki 1 0 Fabian Kaliora
Grigorii Lalaev 1 0 Erik Hohenschurz
Sophie Fayngold 1 0 Eric Högnelied
Thore Surburg 1 0 Daniel Olenfalk

Die größten Hürden waren im Vorfeld zu meistern, gab es doch kurzfristig zwei Krankmeldungen. Doch das lief dann so, wie man es von einem selbst organisierten Team der Königsklasse erwartet. Exemplarisch der Verlauf im Schul-Messenger noch am Morgen des Spieltages: 6:52 Uhr – Laurenz meldet sich krank – 7:01 Uhr Anfrage bei den Ersatzkandidaten – 7:08 Uhr Bereitmeldung von Sophie – 7:21 Uhr neue Aufstellung im Chat.
Die Schilderung des eigentlichen Wettkampfes überlasse ich dem Mannschaftskapitän:

Wir sind souveräner Staffelsieger! Heute stand unserer Mannschaft eine im Schulschach neue Mannschaft gegenüber. Dass es bei 6 Vereinspielern gegen keinen wohl nicht um das Ergebnis geht, muss ich wohl niemandem erklären.
Wir gingen bereits nach wenigen Minuten – wohl eher Sekunden – in Führung durch ein (zu) frühes Matt bei Coco. Auch Sophie stand in der Eröffnung bereits auf Gewinn. Grigorii stand zunächst nicht optimal, konnte aber nach knapp einer Stunde das 2-0 per taktischem Gewinn beisteuern.
Die Verwertung des Materialvorteils bei Sophie war nur eine Frage der Zeit und so gewann sie später bei ihrem persönlichen Saisonauftakt. Auch Thore kam zu einem souveränen Sieg. Die Gegner von Daria und mir hatten lange Widerstand geleistet. Bei mir (Kai) schlug es nach Öffnung der langen Diagonale vor dem gegnerischen König ein, welcher dann über das ganze Brett gejagt wurde, bevor er nach 43 Zügen in einem erstickten Matt stand. Unterdessen hatte Daria einen Turm gewonnen und setzte den nie gefährdeten 6-0 Schlusspunkt.

Wir freuen uns natürlich über jede Schule, die am Schulschach interessiert ist, und danken dem heutigen Gastgeber mit dem Lob, dass zumindest ein paar Partien über die volle zeitliche Distanz gingen.


3. Runde am 06.12.2022 gegen das Andreas-Gymnasium
Herder-Gymnasium 4½ : 1½ Andreas-Gymnasium
Lepu Coco Zhou ½ ½ Arthur Orlowski (DWZ 1764)
Joachim Morczynski 1 0 Lara Hafermann (DWZ 1544)
Kai Tonke 0 1 Ruslan Zaitsev (DWZ 1505)
Daria Pikki 1 0 Kristian Dimitrov (DWZ 1486)
Grigorii Lalaev 1 0 Mads von Malotky (DWZ 1374)
Uladzimir Khutko 1 0 Felix Kaltenberg

Erneut kann ich für die Schilderung des Wettkampfes dem Mannschaftskapitän das Wort überlassen – dein Einsatz, Kai:

Joachim und Uladzimir brachten uns durch sehr sichere Gewinnpartien in Führung. So sah es nach dem 2:0 eigentlich sehr gut aus. Ich selbst hatte einen Bauern gewonnen für einen leicht abfangbaren Angriff. Dann ließ ich zunächst völlig unnötig noch Gegenspiel zu, bevor mir im nächsten Zug ein taktischer Rechenfehler unterlief, der eine Qualität verlor. Nachdem mein starker Freibauer dann irgendwann nicht mehr zu verteidigen war, kamen die Gegner nochmal ran.
Unterdessen hatte Coco ihre gute Partie trotz einer Mehrqualität nur zum Remis bringen können, da die Figuren des Gegners optimal den Freibauern unterstützten. Spannend wurde es dann nochmal in der Zeitnotphase, weil Daria nach frühem Angriff schließlich doch einen Läufer für nur einen Bauern geben musste, während Grigorii versuchte durch eine enorm geschlossene Stellung durchzubrechen. Durch den einzigen Hebel der Stellung und den anschließenden Figurengewinn, weil der Gegner einen vergifteten Bauern nahm, gelang dies schlussendlich auch. Somit war der Mannschaftssieg sicher. Daria hatte inzwischen drei Bauern für die Figur und die ganze Kontrolle übers Brett. Als beide Seiten nur noch vom Inkrement lebten, gewann sie dann weitere Bauern, sodass der Sieg mit Dame+6 Bauern gegen Dame+Springer feststand.


2. Runde am 11.11.2022 beim Beethoven-Gymnasium
Herder-Gymnasium 5 : 1 Beethoven-Gymnasium
Lepu Coc Zhou 0 1 Jonas Liu
Joachim Morczynski 1 0 Timo Rurack
Kai Tonke 1 0 Korcan Korkmaz
Laurenz Preissner 1 0 Rushil Chimakavdi
Uladzimir Khutko 1 0 Karl Schlosser
Thore Surburg 1 0 Milos Herrmann

Unsere Mannschaft ist weiter auf klarem Endrundenkurs. Gegen eine der renommierten Berliner Schachschulen gelang erneut ein deutlicher Sieg. Den Ehrenpunkt verdienten sich die Gastgeber erst beim Stande von 5:0, als Coco mit materiellem Mehrbesitz einen Freibauern unterschätzte.


1. Runde am 06.10.2022 gegen das Evangelische Gymnasium zum Grauen Kloster
Herder-Gymnasium 6 : 0 Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster
Lepu Coco Zhou 1 0 Jim Sohr (DWZ 1904)
Joachim Morczynski 1 0 Kasimir Boissel (DWZ 1761)
Kai Tonke 1 0 Luna Sohr (DWZ 1645)
Daria Pikki 1 0 Luise Schmidt (DWZ 1401)
Laurenz Preissner 1 0 Isabelle Hasselmann
Grigorii Lalaev 1 0 Maximilian Kelp

Beide Teams waren durchweg mit renommierten Vereinsspielern besetzt und boten in der Königsklasse ansprechendes Schach. Die Bedenkzeit wurde genutzt, grobe Fehler unterblieben. Am Ende steht ein in dieser Höhe nicht erwarteter Sieg, mit dem sich unser WK-II-Team sofort in die Erfolgsspur bringt. Der AG-Leiter hat die Partien gesehen:
Grigorii verwertete seinen Mehr- und gedeckten Freibauern souverän und setzte den Grundstein zum Erfolg. Es folgten Siege von Laurenz, Daria und Kai nach schönen Angriffspartien. An den Spitzenbrettern wurde am längsten gekämpft: Joachim gewann nach wohl doch leicht übermotivierter Attacke am Ende eher glücklich auf Zeit. Coco ist eben Coco – kleine Schwächen des Gegners werden erkannt, angegriffen und ruhig verwertet.

Die Partie vom dritten Brett kann in unserer Partiensammlung nachgespielt werden.