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Wie schon im vorigen Jahr sorgte die Schach-AG für Highlights zur Bereicherung des Sommerfestes am 10. Juli auf dem Schulhof.
Dank der Kontakte der AG-Leiter und des anerkannten Standings unserer Schule in der Schach-Community gelang es uns, zwei
namhafte Spieler für Handicap-Simultan-Sessions zu engagieren. In der Pause galt es dann noch, eine besondere Herausforderung einzulösen.
Prominenter Gast war diesmal der Internationale Meister Atila Figura, mehrfacher Deutscher Jugendmeister, Berliner Einzelmeister 2018, Bundesliga-Spieler und
professioneller Trainer. Trotz angeschlagener Gesundheit stellte er sich dem Kampf an 10 Brettern bei beiderseits 30 Minuten Bedenkzeit.
Seine Gegnerschaft rekrutierte sich aus den beiden erfolgreichen DSSM-Mannschaften dieses Jahres.
Nach einer halben Stunde hatte Herr Figura erst drei Partien gewonnen. Doch er absolvierte seine Runden im Simultan-Käfig
mit stoischer Ruhe und spielte an allen Brettern seine schachliche Überlegenheit aus. Nach gut 40 Minuten wurden ihm weitere Siegpunkte gutgeschrieben.
Als es dann hätte knapp werden können, war auch das Glück
auf seiner Seite: Die drei letzten Partien ergaben sich an unmittelbar benachbarten Brettern, so dass er nur noch kurze Wege zurücklegen musste.
"Last man standing" war nicht ganz überraschend Justin. Er musste als Letzter dem Simultanspieler gratulieren. Dessen Lob galt im kurzen Nachgespräch dann außerdem noch Viktor, der zeitweilig eine Qualität mehr hatte.
Justin stand gleich noch einmal im Blickpunkt. Er wurde in diesem Jahr dank seiner musikalischen Begabung auch Sieger des Wettbewerbs "Herder-Talent".
Dort hatte er von der Bühne unseren AG-Leiter zu einem Schach-Match herausgefordert. Ich nahm die Herausforderung gern an, und mit dem Sommerfest
fanden wir den geeigneten Rahmen.
Es wurden zwei Blitzpartien (3 Minuten + 2 Sekunden Inkrement) vereinbart. In der ersten Partie erlangte ich dank meiner Lieblingseröffnung deutlichen Vorteil.
Doch als ich mit einem Mehrturm klar auf der Siegerstraße war und Justin nur noch wenige Sekunden verblieben, ereilte mich ein Grundreihenmatt.
Den tragischen Moment hat der Fotograf im Bild festgehalten
Im Rückspiel kam ich mit einem Mehrbauern ins Turmendspiel, fand aber keinen Weg, dies zu einem Sieg auszubauen. Nach Stellungswiederholung einigten wir uns auf Remis.
Aus meiner Sicht also ein salomonisches Ergebnis: Noch einmal konnte ich schachliche Überlegenheit demonstrieren, aber der Sieg ging an den Hoffnungsträger für die Zukunft.
Als Gegner für Spieler aus den jüngeren Trainingsgruppen stellte sich der Spitzenspieler unseres Partnervereins zur Verfügung. Henry Oelmann ist
zweifacher Amateur-Weltmeister des Verbandes ACO und wurde im Frühjahr 2023 Dritter beim Offenen Turnier der Berliner Meisterschaft.
Die AG-Leitung hatte zehn junge Spieler ausgewählt, die in diesem Schuljahr durch regelmäßige AG-Teilnahme, tadelloses Verhalten und erste Turniererfolge
auf sich aufmerksam gemacht hatten.
Natürlich war auch in dieser Session der Simultanspieler seinen Herausforderern deutlich überlegen. Allerdings machte sich – wie schon im Vorjahr bei Henrys Vereinskameraden Brian Heinze – die geringere Erfahrung im Handicap-Simultanspiel bemerkbar. So gelang es immerhin vier Spielern, den Simultanspieler durch geschicktes Zeitmanagement zu besiegen. Dabei war es ihnen allerdings auch gelungen, die Partien so weit offen zu halten, dass Herr Oelmann immer wieder Bedenkzeit investieren musste. Es waren also bei weitem keine Siege durch pures "Ausdrücken". Unter den Siegern waren mit Timur und Bjarne die beiden jüngsten Spieler. Außerdem gewannen Zishuo und Cosmo.
Noch größeren schachlichen Eindruck hinterließen die beiden Teilnehmer, welche die längsten Partien spielten und dabei sogar selbst in Zeitnot gerieten. Maksim und Lena bekamen dafür ein Sonderlob von Herrn Oelmann. Ganz zu Beginn hatte Nastja aufhorchen lassen, als sie einen Eröffnungsfehler ausnutzte und eine Leichtfigur gewann.
Im Namen unserer Schülerinnen und Schüler bedanken wir uns bei Atila und Henry für ihren heutigen Einsatz und freuen uns über einen rundum gelungenen Schach-Nachmittag.
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Freudige Erwartung des Herausforderungsmatches zwischen Talent und Senior |
Wenig später im Rückspiel: Anspannung pur! |
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Angestrengtes Grübeln bei Viktor, der eine starke Partie zeigte, Zhenja hingegen musste als Erster die Segel streichen. |
Zum Schluss laufen nur noch die Partien von Jan Sk., Juri und Justin. Kurze Wege für den Simultanspieler |
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Nastja in Erwartung von d2-d4. Danach wird sie den ungedeckten Läufer schlagen und hat eine Figur mehr, da Weiß bereits einen Springer für dieses Motiv geopfert hat. | Timur und Bjarne gewannen mit flottem Spiel ihre Partien nach Zeit. Immerhin hatten sie schachlich so viel Gegenwehr geleistet, dass der Simultanspieler eben diese Bedenkzeit verbrauchte. |
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Vorfreude bei Cosmo, als sich sein Sieg abzeichnet | Auch der weite Weg zwischen den beiden verbliebenen Gegnern kann Herrn Oelmann nicht stoppen. Ganz rechts sehen wir Maksim, links außerhalb des Bildes sitzt Lena. |
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Henry Oelmann | Atila Figura |
Bericht: Thomas Binder, Fotos: Thomas Binder, Aram Azarvash