Jugend-Winterturnier 2024 (DWZ-Turnier – 4 Tage)

Bild Neun Spieler vertraten das Haus Herderschach und den Partnerverein aus Siemensstadt im diesjährigen Winterturnier. Vier anstrengende Ferientage widmeten sie ihrem schönsten Hobby. Damit stellten wir fast ein Sechstel des Starterfeldes. Die Ergebnisse bleiben mehrheitlich etwas hinter den Erwartungen zurück. Einige Spieler fanden gar nicht zu ihrer Bestform, andere agierten zu wechselhaft.
Vor allem die DWZ-Bilanzen werden in manchen Fällen ernüchternd ausfallen. Allerdings haben die Wertzahlen des Schachbundes nach der Corona-Pause und angesichts vieler Neueinsteiger noch lange nicht wieder die erforderliche Aussagekraft erreicht.

Bild Zwei Khutko-Brüder in der Spitzengruppe

Uladzimir (Foto rechts) war hier an Nummer 1 gesetzt, sicher eine völlig neue Erfahrung. Die Niederlage in Runde 2 gegen den späteren Drittplatzierten steckte er gut weg und hatte in der letzten Runde noch reale Chancen, die Setzlistenerwartung zu erfüllen. Nach einer lange ausgeglichenen Partie unterlag er jedoch dem verdienten Turniersieger und kam am Ende auf einen achtbaren sechsten Platz.
Maxim (Foto links) legte mit 1½ Punkten aus vier Runden sogar einen ziemlichen Fehlstart hin, kam dann mit drei Siegen in Serie noch ins obere Drittel und schneidet damit sogar besser ab, als die Setzliste prophezeite.

Drei Spieler mit ordentlichem Turnierdebüt

Bild Der erste Start in einem Turnier über vier Tage mit (noch) ungewohnt langer Bedenkzeit und mehrheitlich starker Konkurrenz ist eine besondere Herausforderung. Sie wurde diesmal unterschiedlich gut gemeistert, aber mindestens drei unserer Spieler können unter diesem Aspekt mit ihrem Ergebnis zufrieden sein.

Bild Das gilt primär für Alexander (Sorry, kein Foto). Er startete mit drei Niederlagen gegen deutlich überlegene Spieler, verkraftete dies aber bemerkenswert gut und ließ ab Sonntagmittag nur noch Siege folgen: "four in a row". Lio (Foto rechts) ist mit 3½ Punkten nicht ganz zufrieden, doch auch bei ihm war im Turnierverlauf eine deutliche Steigerung zu erkennen (3 aus 4 in den späteren Runden).

Besonders gefreut haben wir uns über das Ergebnis von Robert (Foto links). Nach dem Herbst-Open hat er endlich den Schritt zum Vereinsschach gewagt. Jetzt wissen wir, dass dies genau die richtige Entscheidung war. Drei Punkte aus sieben Runden bei einem DWZ-Schnitt der Gegner von ca. 1350 lassen gleich eine beachtliche erste Wertungszahl erwarten.

Wo Licht ist…

… na, Sie wissen schon.
Nicht alle unsere Spieler konnten die eigenen Erwartungen und jene der Trainer erfüllen. Bei Vincent und Peter konnte man fast darauf wetten, dass nach einer ansehnlichen und erfolgreichen Partie der nächste kleine Rückschlag nicht lange auf sich warten ließ.
Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass Vincent eine recht undankbare Auslosung hatte: Gegen drei nach DWZ deutlich (mehr als 400 Punkte) überlegene Gegner war nicht viel zu holen, gegen drei knapp unter ihm gesetzte Konkurrenten gewann er souverän. Das interne Duell gegen Alexander erwischte er ausgerechnet, als dieser seinen "Lauf" hatte.
Peters Bilanz enttäuscht vor allem, weil alle Gegner hinter ihm gesetzt waren. Da musste mehr möglich sein. Er schafft es noch nicht, über die lange Bedenkzeit und die volle Turnierspanne seine Konzentration auf dem erforderlichen Level zu halten. Dass er viel mehr kann, haben wir freilich schon oft genug gesehen.

Völlig von der Rolle war Jan ab Sonntagmittag. Ihm gelang nach gutem Start (2½ aus 3) gar nichts mehr. Wir werden die Ursachen finden und ihm helfen, damit es wieder aufwärts geht. Das Schulschach-Team braucht ihn als Leistungsträger in Bestform.
Am Samstagmorgen erschreckte mich Ziyi mit der Nachricht, er fühle sich krank und könne nicht spielen. Tags darauf ging es ihm wieder besser, und es ist ihm hoch anzurechnen, dass er sich nun dem Wettkampf stellen wollte. Doch vor Ort war Ziyi anzumerken, dass er noch nicht wieder ganz bei Kräften war. So gelang erst in der letzten Runde ein voller Erfolg.


Bericht und Fotos: Thomas Binder