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Same procedure… auch heute waren unsere Spieler an den längsten Partien des Tages beteiligt. Um nicht zu langweilen, verzichten wir aber dieses Mal auf das Beweisfoto. Als alle bereits ungeduldig auf die Siegerehrung warteten, waren Kundana und Cord noch mit ihren letzten Partien beschäftigt, um ein erfolgreiches Turnier zu krönen.
Das waren Urteile neutraler Beobachter über das heutige Turnier von Kundana. Von Platz 3 der Setzliste kommend, war sie all ihren Gegnern im u11-Turnier deutlich überlegen. Dabei war es sicher nicht nur das schachliche Wissen, das sie von der Konkurrenz abhob. Kundana blieb in jeder Partie vom ersten bis zum letzten Zug konzentriert. Auch bei klarem Vorteil wusste sie, dass der Punkt erst auf der Habenseite steht, wenn die Partie gewonnen ist. Eigentlich eine Binsenweisheit – aber heute hat man allzu oft das Gegenteil gesehen.
Bleibt eigentlich nur zu fragen, warum Kundanas Wertungszahl so weit von ihrem Leistungsstand entfernt ist. Sie muss sich noch mehr an anspruchsvolle Turniere heran wagen und sollte eigentlich schon jetzt zur Spitze des Berliner Mädchenschachs ihrer Altersklasse gehören.
In der höchsten Altersklasse des Kinder-Opens fanden sich aus unerfindlichen Gründen nur acht Teilnehmer. Da es einen sehr überlegenen Turniersieger
und einen ebenso vom übrigen Feld abgesetzten Zweitplatzierten gab, genügte ein 50%-Ergebnis für den Sprung auf die dritte Stufe des
Siegerpodests.
Um diesen Bronzeplatz konkurrierten zwei Schüler unserer AG. Am Ende sprach die Buchholz-Wertung deutlich zugunsten von Bhavadeep (Bild links).
Wir wissen, dass er viel mehr kann, als er bisher in Turnieren gezeigt hat. Der heute gewonnene Pokal muss ihm die Richtung vorgeben, in die es
nun gehen soll.
Direkt dahinter platziert sich Cord (Bild rechts außen) auf Rang 4. Einer seiner Teamgefährten konstatierte heute, dass Cord einen großen Leistungsfortschritt erreicht habe. Ja – mit Einschränkungen kann ich dem zustimmen. Die Reihenfolge auf den Plätzen 3 und 4 hätte nämlich auch umgekehrt lauten können. Beim internen Duell hatte Cord Turm und Randbauer gegen Bhavas alleinigen König. Doch die Figuren standen sich so unglücklich auf den Füßen herum, dass Cord keinen Weg zum Gewinn fand und schließlich patt setzte. Hier hätte man sich einfach mal die Zeit nehmen sollen, die Situation in Ruhe und mit etwas Abstand zu betrachten, dann hätte man natürlich auch einen der vielen Gewinnwege gefunden.
In der gleichen Altersklasse darf auch Joris (Bild rechts innen) mit seinem zweiten Turnierstart überhaupt ganz zufrieden sein. Den typischen Schweizer-System-Zickzack begann er leider auf der falschen Seite und musste zum Schluss am Spitzenbrett gegen den hoch überlegenen Turniersieger antreten.
Noch etwas besser lief es in der Altersklasse u10 für Lahcen (Bild links). Gegenüber der Vorwoche verbesserte er sich um einen halben Punkt und landet genau
in der Mitte des Feldes. Dieser halbe Punkt hätte auch ein ganzer sein können, aber Lahcen weiß jetzt, dass ein Randbauer allein nicht zum Gewinn
reicht. Da hätte man eben vorher nicht allen Materialvorteil vergeben dürfen…
Joris und Lahcen spielten phasenweise noch zu schnell und oberflächlich. Mit mehr Ruhe und Konzentration werden sie ihr Potential sicher beim
nächsten Turnier noch weiter ausschöpfen.
Jule (Bild rechts) erreichte in den fünf Runden des Tages ein Remis. In fast all ihren Partien gab es Situationen, in denen sie auf der Siegerstraße zu sein
schien. Doch irgend etwas ging dann eben doch immer noch schief, so auch das Patt aus überlegener Stellung in der Remispartie.
Dennoch hat mir ihr Auftritt gefallen. Sie spielte lange auf Augenhöhe mit ihren Gegnern, sorgte einmal sogar für die längste Partie der Runde über
alle Altersklassen. Mit wachsender Erfahrung wird es beim nächsten Versuch sicher auch mehr Punkte geben.
Bericht und Fotos: Thomas Binder