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Eröffnung intensiv – Folge 15
Die Zwangsjacke
Die Igel-Stellung
Simultanschach
Interessante Studien mit geometrischen Motiven
Geschichte der Schach-Weltmeisterschaft – Folge 4
Final Fun
In unserem heutigen Ausflug in die Welt der aufregendsten Eröffnungsideen wollen wir das From-Gambit betrachten. Der dänische Schachmeister
Martin Severin From (1828 – 1895) ersann es als Antwort auf den weißen Eröffnungszug 1.f2-f4. From war Mitte des 19. Jahrhunderts
der stärkste Spieler seines Landes und gehörte zu den 20 stärksten Spielern der Welt.
Das Trainingsmaterial zu dieser Eröffnung ist in einem eigenen Dokument dargestellt:
Froms Gambit
Der deutsche Schachmeister Kurt Richter führte diesen bildhaften Begriff ein, um ein taktisches Motiv zu kennzeichnen,
welches sich gelegentlich ergibt – vor allem, wenn es der betroffene Spieler nicht kennt und durch eine Unachtsamkeit
in diese missliche Situation gerät. Wir waren darauf bereits ganz kurz in Trainingseinheit 16 eingegangen. Erinnern wir uns
also zunächst noch einmal an meine Partie von 1997. In ausgeglichener Stellung unterläuft dem Gegner ein lehrreicher Patzer.
Binder – Perkampus, Blankenburg 1997
Wir erkennen also das wesentliche Merkmal des Motivs: Der König hat zwar ein Luftloch auf der 7. Reihe, doch am seitlichen
Brettrand sperren ihn die eigenen Figuren ein. Um welche Figuren es sich dabei handelt, ist zunächst egal. Wichtig für eine
perfekte Zwangsjacke sind die folgenden Merkmale:
Auch im nächsten Fall ergibt sich unser Leitmotiv eher zufällig. Auf dem Weg dorthin sind aber einige interessante Stationen
zu erleben.
Guimaraes de Souza – Sunye Neto, Brasilien 1989
Wenden wir uns nun Partien zu, in denen der spätere Sieger mehr oder weniger zielstrebig auf ein Zwangsjacken-Matt hinspielt.
Das erste Beispiel ist gleich noch aus 2 weiteren Gründen interessant: Ein Tripelbauer bildet die einengende Figurenfront und
das ganze spielt sich auf der a- und b-Linie ab, was man deutlich seltener sieht, als am Königsflügel.
Felser – Jugow, Deutschland 1996
Zwangsjacke auf höchster Ebene: Wir sehen einen Sieg von Weltmeister Alexander Aljechin gegen den namhaften belgischen
Meister Colle. Wie nicht anders zu erwarten, muss auf diesem Niveau schon ein Damenopfer herhalten, um die Zwangsjacke zu
schnüren.
Aljechin – Colle, Paris 1925
Auch im nächsten Beispiel opfert der Angreifer die Dame. Anschließend lenkt er noch eine Figur auf die g-Linie um den
Sperrgürtel zu komplettieren.
Gerber – Okhotnik, Prag 1988
Wie schon besprochen, hat der Verteidiger nur dann eine Chance, wenn er die einschnürenden Figuren mit Tempogewinn aus der
Zwangsjacke lösen kann. Natürlich gelingt dies recht oft. Wir wollen uns hier auf ein hochkarätiges Beispiel beschränken,
bei dem es dem österreichischen Großmeister Erich Eliskases (1913 – 1997) trotz ideenreichen Spiels nicht gelingt, die
Zwangsjacke abzuschütteln. Bei genauem Hinsehen erkennt man freilich, dass es doch eine Rettungsmöglichkeit gab.
Eliskases – Henneberger, Tschechei 1934
Wir betrachten heute ein Eröffnungs- und Mittelspiel-Konzept, welches unter dem Begriff Igelstellung, Igelaufbau oder eben allgemein als "Der Igel" bekannt ist. Es handelt sich dabei nicht um eine konkrete Variante, sondern um eine Figurenaufstellung, die man in ganz verschiedenen Eröffnungen einnehmen kann. In aller Regel ist es Schwarz, der "sich einigelt".
Wie man dem Namen schon entnimmt, ist der Igel zunächst durch eine abwartende und passive Spielweise aus einer sehr stabilen Verteidigung gekennzeichnet.
Er verlangt daher sehr gutes Stellungsverständnis und Selbstvertrauen. Es ist kein Wunder, dass dieser Aufbau fast nur von höherklassigen Spielern
gewählt wird, auf unterer Ebene hingegen selten vorkommt.
Doch der Igel-Spieler begnügt sich nicht mit passivem Ausharren. In einer späteren Partiephase stehen seine Figuren bereit, einen Gegenangriff zu starten.
Wenn sich der Gegner bei seinem Angriff dann einige Schwächen erlaubt hat, kann er schnell unter die Räder kommen.
Die wesentlichen Merkmale eines Igel-Aufbaus (von Schwarz) sind:
Wir wollen uns zunächst – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige Eröffnungsvarianten anschauen, die zu einer Igel-Stellung führen.
Igel-Aufbau in der Sizilianischen Eröffnung (Taimanow-System)
Eine andere Sizilianische Variante
Der "englische Igel"
Ein Weg zum Igel über die Nimzowitsch-Indische Eröffnung
Wir sehen nun noch einige Partien, in denen der typische schwarze Gegenangriff aus einer Igel-Stellung heraus eindrucksvoll Erfolg hat.
Sehr schön ist die plötzliche Explosion (nun ja, Explosionen haben immer etwas Plötzliches) der schwarzen Kräfte in der folgenden Gewinnpartie
eines amerikanischen Großmeisters.
Strauss – Gurevich, USA 1985
Der Bauernvorstoß d6-d5 begegnet uns auch in der folgenden Partie, die Weltmeister Karpow auf der Höhe seines Könnens gegen den schwedischen Großmeister
Andersson verliert.
Karpow – Andersson, Mailand 1975
Zu den größten Spezialisten des Igelsystems gehört der slowakische Großmeister Ftacnik. Besonders gefällt mir die folgende Partie von der Schacholympiade
1982, wo er einen früheren WM-Kandidaten bezwang. Wir haben den Schluss dieser Partie bereits in Trainingseinheit 26 gesehen. Jetzt werden wir erfahren,
wie sich Ftacnik aus einem Igel-Aufbau heraus diese Stellung erarbeitete.
Polugajewski – Ftacnik, Luzern 1982
Insgesamt ist der "Igel" ein anspruchsvolles Spielsystem für den Liebhaber strategischer Spielführung und auch psychologischer Finessen. Es gehört viel Erfahrung und tiefgreifendes Verständnis dazu, diesen Aufbau erfolgreich einzusetzen.
Bei einer Simultan-Veranstaltung spielt im Normalfall ein Top-Spieler gleichzeitig gegen eine große Anzahl schwächerer Schach-Enthusiasten. Dabei
geht er von Brett zu Brett und führt seine Züge aus. Die "Simultangegner" verfügen also über deutlich mehr Bedenkzeit und können sich auf ihre eigene
Partie konzentrieren, während der Simultanspieler sich immer wieder auf andere Stellungen einstellen muss. In der Regel ist dieser Vorteil so
bedeutend, dass es bei einer hinreichend großen Teilnehmerzahl, dem einen oder anderen gelingt, den Großmeister zu schlagen, oder sich wenigstens ein
Remis zu verdienen.
Beim Simultanspiel gelten die gleichen Regeln, wie im normalen Turnierschach – mit Ausnahme des Zeitregimes. Die Farbwahl wird dem Simultanspieler
überlassen; meist erhält er an allen Brettern Weiß.
Üblicherweise wird erwartet, dass die Mitspieler ihren Zug unmittelbar ausführen, wenn der Simultanspieler an ihr Brett herantritt – aber auch nicht früher.
Gegen Ende der Veranstaltung bleiben, dann nur noch wenige Spieler übrig, die nun die geballte Aufmerksamkeit des Meisters erfahren. Dennoch haben sie eine
gute Chance, sind es doch vermutlich auch die stärksten Rivalen.
Heutzutage werden Simultan-Veranstaltungen vorwiegend als Werbemittel für das Schachspiel genutzt. In früheren Jahren demonstrierten die Meister hingegen
ihre Stärke gerne auch auf diese Art, um sich gegenüber den Kontrahenten abzuheben.
Es gibt eine ganze Reihe interessanter Spielvarianten im Simultanschach.
Hier haben wir es mit einer echten schachlichen Herausforderung zu tun. Es wird nämlich mit Zeitkontrolle gespielt, wobei in der Regel der Simultanspieler
und jeder seiner Gegner die gleiche Bedenkzeit (z. B. 30 Minuten) haben. Selbstverständlich kann man dies beliebig variieren und je nach Teilnehmerzahl dem
Meister einen gewissen Zeitzuschlag zubilligen. Die Spieler müssen nun nicht mehr warten, bis der Gegner ans Brett kommt. Sie teilen sich ihre Zeit ein, wie
bei einer normalen Turnierpartie. Natürlich werden sie dem Simultanspieler auf Rückfrage den gerade ausgeführten Zug anzeigen.
Für den Meister kommt neben der körperlichen Belastung nun auch noch die Zeit-Taktik ins Spiel. Er kann eine Partie bewusst zeitweise "links liegen lassen"
oder sich kurzzeitig auf einen Gegner konzentrieren, um diesen unter (Zeit)druck zu setzen.
Hierbei handelt es sich eigentlich um ein Turnier "Jeder gegen Jeden", bei dem alle Partien gleichzeitig ablaufen. Jeder Teilnehmer ist also zugleich Simultanspieler und -gegner. Dabei wird natürlich mit Zeitkontrolle gespielt. Da im Normalfall auch der jeweilige Gegner gerade nicht am Brett ist, wird die zuletzt gezogene Figur mit einem kleinen Ring markiert.
Wenn ein Spieler gleichzeitig gegen mehrere andere spielt, ohne dabei das Brett zu sehen, spricht man vom Blind-Simultan. In breiten Laien-Kreisen ist diese schier unvorstellbare Geistesleistung der Inbegriff des "genialen" Schachspielers. Wir haben in Trainingseinheit 19 bereits einiges dazu gesagt.
Hier teilen sich zwei oder mehr Spieler die Aufgabe des Alleinspielers. Sie ziehen abwechselnd an allen Brettern. Einerseits erschwert dies die Aufgabe noch, da sie sich jeweils in den Plan ihrer Mitspieler hineindenken müssen. Andererseits wird der Zeitvorsprung der Simultangegner halbiert bzw. weiter reduziert.
Neben Werbeveranstaltungen kann man Simultanspiel auch als Trainingsmittel einsetzen. Dabei spielt entweder der Trainer gegen seine Schützlinge oder ein Meister gegen eine ganze Mannschaft.
Die verschiedenen Simultan-Versionen geben immer wieder Anlass zu einer Rekordjagd. Dabei erkennt man schnell, dass die verschiedenen "Rekorde" nur bedingt vergleichbar sind, ganz abgesehen von der Qualität der jeweiligen Gegner.
Bereits mehrfach haben wir lehrreiche, aber auch amüsante Aufgaben des französischen Endspielforschers Henri Rinck (1870 – 1952) betrachtet.
Auch heute dürfen wir von ihm eine unterhaltsame Stellung erwarten. Ein scheinbar so agiler Läufer erweist sich als überraschend anfällig.
Studie von Henri Rinck, 1926
Es folgt eine weitere Studie aus der gleichen Zeit und mit fast identischem Material. Durch interessante Manöver nutzt Weiß auch hier die geringe Beweglichkeit
des Läufers aus und kann diesen schließlich erobern.
Studie von W. Neustadt, 1929
Im dritten Beispiel sehen wir eine Studie, in der zwei Damen auf interessanten geometrischen Wegen im Duell stehen. Matt- und Pattdrohungen wechseln einander
ab und eine Rückkehr der Dame zu ihrem eigenen Entstehungsfeld klärt die Lage. Der Betrachter sollte sich immer vor Augen führen, warum der Pfad zum
Gewinn so schmal ist und andere Züge keinen Erfolg versprechen.
Studie von Joseph, 1922
Zuletzt hatten wir uns vor 4 Jahren mit der Geschichte der Schach-Weltmeisterschaften beschäftigt (Trainingseinheit Nr. 29). Damals mussten wir
konstatieren, dass die Schachwelt gespalten war und es zwei Weltmeister gab. Allgemein anerkannt war der seit 2000 amtierende Russe Wladimir Kramnik.
Er hatte seinen Titel jedoch nicht in Wettkämpfen des Weltschachbundes FIDE errungen. Dieser spielte in kurzem Abstand Meisterschaften im KO-System aus
und führte zuletzt den Usbeken Kasimdschanow als Champion.
Inzwischen ist es gelungen, die WM-Kämpfe wieder zu vereinigen und einen würdigen, unumstrittenen Titelträger zu küren. Blicken wir kurz auf die
Weltmeisterschaften der letzten Jahre.
Jahre | Weltmeister | Lebensdaten | Bemerkungen |
---|---|---|---|
2005 – 2006 | Wesselin Topalow (Bulgarien) | geboren 1975 | Topalow gewann 2005 in Argentinien ein doppelrundiges WM-Turnier unter 8 Teilnehmern mit großem Vorsprung. Den Grundstein legte er bereits im 1. Durchgang, als er nur gegen Exweltmeister Anand ein Remis abgab. In der Rückrunde genügten ihm dann durchweg unentschiedene Partien. Titelverteidiger Kasimdschanow belegte Platz 6. |
2000 – 2007 | Wladimir Kramnik (Russland) | geboren 1975 | Der Russe war schon seit 2000 Weltmeister der Profi-Verbände. 2006 gewann er den "Vereinigungskampf" gegen FIDE-Weltmeister Topalow. Das Match wurde von hässlichen Vorwürfen der bulgarischen Delegation gegen Kramnik überschattet, die freilich haltlos gewesen sein dürften. |
seit 2007 | Viswanathan Anand (Indien) | geboren 1969 | Der frühere FIDE-Weltmeister (2000) reifte zum unbestritten stärksten Spieler der Schachwelt. Er eroberte den Titel 2007 durch einen überzeugenden Turniersieg in Mexiko. Im Achterfeld landete Titelverteidiger Kramnik mit einem Punkt Rückstand auf Platz 2. Ein Jahr später setzte sich Anand gegen Kramnik im Revanchekampf überzeugend mit 6½:4½ durch. Dieser WM-Kampf in Bonn war die erste Weltmeisterschaft in Deutschland seit mehr als 70 Jahren. |
Partien dieser 3 Schach-Weltmeister haben wir bereits in früheren Ausgaben betrachtet. Jetzt wollen wir uns zu jedem der genannten WM-Kämpfe einen kurzen Schnappschuss anschauen.
Aus dem Turnier von 2005 sehen wir einen netten taktischen Schlag Topalows gegen den Engländer Adams, der selbst ein Jahr zuvor am WM-Thron gerüttelt hatte,
als er Kasimdschanow erst im Finale unterlag.
Topalow – Adams, San Luis 2005
Nach turbulentem Verlauf musste die Entscheidung in der WM 2006 durch einen Stichkampf bei verkürzter Bedenkzeit gefunden werden. In der letzten Partie
unterlief dem Titelverteidiger in allerdings schwieriger Stellung ein lehrreicher Fehler.
Kramnik – Topalow, Russland 2006
Aus dem Turnier in Mexiko ist vor allem Anands feiner Sieg gegen den Russen Morosewitsch in Erinnerung geblieben.
Anand – Morosewitsch, Mexiko 2007
Von der Weltmeisterschaft 2008 zwischen Anand und Kramnik erwartete man einen spannenden Kampf. Doch der Inder war seinem Gegner in allen Belangen
überlegen und siegte deutlich. Bezeichnend ist der Schluss der 5. Partie. Anand feierte seinen zweiten Sieg und sorgte für eine Vorentscheidung.
Kramnik – Anand, Bonn 2008
Großmeister Eduard Gufeld (1936 – 2002) wog in seiner aktiven Zeit ca. 110 Kilogramm. Auf die Frage, wann er mit dem Schachspielen begonnen habe, pflegte er zu antworten: So mit 45 Kilo.
Großmeister Miguel Najdorf aus Argentinien (1910 – 1997) spielte bei der Schacholympiade 1974 als er sich kurz von seinem Brett entfernte,
um eine Tasse Tee zu holen. Er kehrte zurück, setzte sich aber versehentlich an einen falschen (gerade freien) Platz. Als er sich dann einem ihm
unbekannten Partner gegenüber sah, bemerkte er milde: Junger Mann, ich glaube Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt. Dass er selbst am falschen
Brett sitzt, kam ihm gar nicht in den Sinn.
Ähnlich erging es Großmeister Svetozar Gligoric aus Jugoslawien bei dem denkwürdigen Turnier in San Antonio 1972. Im Mittelspiel seiner
Partie gegen den starken Dänen Bent Larsen machte er einen Zug und ging vom Brett. Nach geraumer Zeit kehrte er zurück, nun war aber Larsen nicht am Brett.
Gligoric dachte, Larsen habe gezogen aber vergessen, die Uhr zu drücken. Also machte er seinen nächsten Zug und war erst von dem zurückkehrenden Gegner
zu überzeugen, dass er zweimal nacheinander gezogen hatte. Für einen Weltklasse-Spieler allemal ein peinliches Versehen…
Solche Geschichten liest man immer wieder – aber manchmal erlebt man sie auch selbst. Beim Berliner Qualifikationsturnier 2008 (siehe Trainingseinheit
46) beobachtete ich einen in Berlin recht bekannten Spieler (gut 60 Jahre alt). Auch er nahm nach einem Ausflug am falschen Brett Platz, wo auch die
Gegenseite gerade unbesetzt war. Er vertiefte sich in die (ihm doch eigentlich unbekannte) Stellung. Er nahm den (fremden) Stift zur Hand.
Er fand heraus, welcher Zug in der (ihm eigentlich nicht vertrauten Partie) wohl gerade gespielt worden war. Er schrieb diesen Zug
(mit dem fremden Stift) auf das (fremde) Formular. Erst als der (richtige) Spieler an diesem Brett auftauchte, bemerkte er seinen Irrtum.
Immer wieder ärgerlich ist es, wenn man an ein Brett mit falsch aufgebauten Figuren kommt. Bei einem internen Blitzturnier passierte dies einem Kameraden
und er wandte sich empört an den neben ihm sitzenden Spitzenspieler meines damaligen Vereins. Dieser hatte nämlich zuvor an dem betreffenden Platz gesessen.
"Was ist das denn hier? Wer hat denn das aufgebaut?" Spontane Antwort vom Nebenmann: "Ich war das nicht, ich kann gar nicht aufbauen."
Ein Bonmot mit dem man sicher die Lacher auf seiner Seite hat. In manchen Vereinen soll es allerdings so sein, dass die 1. Mannschaft wirklich nie ihr
Material aufbauen muss und dies von den "Amateuren" erledigt wird …
Fernsehsendung: "Schach der Großmeister" – Moderator Dr. Pfleger und der für seinen Humor so bekannte tschechische Großmeister Vlastimil Hort
kommentieren live eine Partie. Kurz zuvor hatte Hort noch von seiner schachbegeisterten Nachbarin Marianne Krämer erzählt, da beansprucht die
Partie der Großmeister ihre Aufmerksamkeit. Bei einem scheinbar klaren Abtauschmanöver zögert der Spieler ein paar Minuten vor dem selbstverständlichen
Wiedernehmen.
Dr. Pfleger wird nervös: "Was ist da los? Warum schlägt er nicht sofort zurück? Haben wir etwas übersehen, ist da eine Falle?"
Nun läuft Hort zu Hochform auf:
"Ja, das ist äbn der Unterrrschied!" – fragende Blicke allenthalben
"Das ist äbn der Unterrrschied von Frau Marianne Krämer und eine Grroßmeister." – noch mehr fragende Blicke
"Frau Marianne Krämer, würde sofort den Sprringer schlagen, keine 2 Minuten würde sie überlegen – nicht eine Minute – keine halbe Minute.
Sooforrt würde sie den Sprringer schlagen." – Kopfschütteln, Achselzucken
"Aberrr das ist äbn der Unterrschied – Der Grroßmeister denke 2 Minuten, denke 5 Minuten, denke 10 Minuten – und dann machen dieselbe
Zug.".
Man muss es live gesehen haben – einfach köstlich.
Im Blitzschach ist der Springer stärker als der Läufer. Vlastimil Hort
Das Einzige, was alle Schachspieler gemeinsam haben, ist das Schach. Lodewijk Prins
Jetzt habe ich den Bauern und die Kompensation. Roman Dzindzichashvili – Gewöhnlich spricht man ja davon, dass man nach einem Opfer
eine Kompensation (Ausgleich) für das geopferte Material besitzt.
Für Fragen, Kritiken und Anregungen bitte Email an mich