1.e4
d5
2.exd5
Sf6
3.d4
Sxd5
4.c4
Sb4
5.Da4+
S8c6
6.d5
b5
7.cxb5
[Zur Vollständigkeit sei erwähnt, dass Weiß hier die letzte Gelegenheit zur Umkehr hat. Er kann die Dame reumütig zurückziehen, darf dann jedoch nicht auf Vorteil hoffen. 7.Dd1
Lf5
8.Sa3
Se5
]
7…Sd4!
Droht die Gabel auf c2.
8.Sa3
[8.Dxb4??
Der Springer ist tabu. 8…Sc2+
9.Ke2
Sxb4
]
8…Dxd5?!
Das ist ursprünglich der wichtigste Zug dieser Variante. Schwarz hofft auf schnellen Gewinn und bricht alle Brücken hinter sich ab. Mit genauen Zügen kann Weiß jedoch die Stellung halten. [Da Dxd5 – wie wir noch sehen werdenn – bei sehr genauem Spiel nicht ausreicht, muss man wohl zu einer anderen Variante greifen. Sie führt zu einer ausgeglichenen Stellung: 8…e5
9.dxe6
(9.b6+?
Ld7
10.Dd1
axb6
) 9…Sxe6
10.Sf3
Sc5
11.Dd1
(11.Da5
Sbd3+
12.Lxd3
Sxd3+
13.Kf1
Lb7
) 11…Dxd1+
12.Kxd1
Lg4
]
9.Dxb4
[9.Le3
galt lange als der Hauptzug und ist natürlich unbefriedigend für Weiß. 9…De4
10.Tc1
(10.Sf3?
Sd3+
11.Lxd3
Sxf3+
12.gxf3
Dxa4
) 10…Sbc2+
11.Txc2
Die ungedeckte Stellung der Dame wird jetzt dem Weißen zum Verhängnis. (11.Kd1?
Lg4+
12.Le2
Dd3+
13.Ld2
Lxe2+
14.Sxe2
Dxe2#
Jonas – Peters, Hannover 1959) 11…Sf3+
erneut dieser Abzug! 12.Sxf3
Dxa4
13.Tc4
Da5+
14.Ld2
Db6
15.Le3
Df6
16.Ld4
Dg6
17.Se5
De4+
18.Le2
Le6
]
9…De4+
10.Kd1
[10.Le2??
scheitert wieder an dem Abzug gegen die Dame: 10…Sf3+
; 10.Kd2
Sf3+
11.Kc3
(11.Sxf3??
Dxb4+
) 11…De5+
(Aber nicht 11…De1+
was noch von Mazukewitsch empfohlen wurde. 12.Kb3
Le6+
13.Ka4
Dxf1
14.De4
Dd1+
15.Sc2
Ld5
16.De2
) 12.Kb3
(12.Kc2
Lf5+
13.Kb3
Sd4+
) 12…Sd4+
13.Kc4
Le6+
14.Kd3
Td8
und Schwarz gewinnt.]
10…Lg4+?
Dieser Zug, den alle Theoretiker angeben, erfährt durch Computeranalysen (leider) eine Neubewertung. [Etwas besser, aber nicht siegreich ist 10…e5
11.Dc3
Lg4+
was sonst? 12.f3
Sxf3
13.gxf3
0-0-0+
14.Ld2
Lb4
15.Kc1
Lxc3
16.fxe4
Lxd2+
17.Kc2
Lf4
und der Angriff verpufft.]
11.f3
Td8
Eine sehr brisante Stellung! Der schwarze Angriff sieht bedrohlich aus. Der Spezialist für Eröffnungsfallen Anatoli Mazukewitsch schreibt ohne weitere Beweise von "gewinnbringendem Angriff". Doch leider ist dieser nach
12.Ld2!
nicht mehr zu sehen. Weiß hält die Stellung zusammen und verbleibt mit Vorteil. Alle Computeranalysen bestätigen dies. Ich musste mich selbst schon im Wettkampf mit diesem Problem auseinandersetzen und konnte trotz imposantem Angriff nicht gewinnen. Sehen wir noch den Verlauf einer typischen Partie dazu.
12…e5
13.Dc3
Sxf3
Ohne dieses zweite Figurenopfer kommt man nicht aus.
14.Sxf3
Lb4
Die schwarzen Figuren drücken stark gegen d2. Weiß wird dafür eine Figur zurück geben müsssen. Doch da ihm dies mit Damentausch gelingt, wird er schließlich im Vorteil bleiben.
15.Dc6+!
In der Tat verlieren alle anderen Züge. [z. B. 15.Dc1
Lxf3+
16.gxf3
Dxf3+
17.Le2
Dxh1+
; 15.Db3
Lxf3+
16.Dxf3
Txd2+
17.Kc1
De1+
nebst matt]
15…Dxc6
16.bxc6
Lxd2
Schwarz hat einen Bauern für die Figur. Doch angesichts des Damentauschs ist die Stellung hoffnungslos.
17.Kc2
Der weiße König muss die Flucht nach vorn antreten.
17…Lf5+
18.Kb3
Tb8+
19.Sb5
La5
20.Ka4
Lb6
21.Te1
e4
22.Ld3
0-0
23.Lxe4
Le6
24.b4
Lc4
25.Sc3
Lf2
26.Td1
a5
27.b5
[Immerhin besitzt Schwarz noch ein paar Mattmotive. Dafür muss Weiß aber kräftig nachhelfen. 27.bxa5
Lc5
28.The1??
Tb4+
29.Ka3
Tb3+
30.Ka4
Ta3#
]
27…Tfe8
28.Ld5
und Weiß gewann (Stieber – Binder, Berlin 2004)