Rother,S (1195) – Binder,T (1799)
BEM-Qualifikation 2003, 20.04.2003

Mein zweiter Gegner spielte sein erstes Turnier und hatte noch keine DWZ. Er war aber auch mit einem vollen Punkt gestartet, weshalb ich ihm einigen Respekt entgegen brachte. Leider merkte ich erst später, dass sein erster Punkt kampflos gewesen war. Er brauchte dann bis zur letzten Runde um wieder zu punkten – eigentlich unverständlich, denn gegen mich spielte er ordentlich mit.

1.Sf3 d5 2.b3 c5 3.e3 Sc6 4.Lb5 a6 5.Lxc6+ bxc6 6.Lb2 Sf6 7.0-0 e6 8.d3 Ld6 9.Sbd2 0-0 10.c4 Te8
Die Partie verläuft in ruhigen Bahnen. Beide Seiten bauen sich planvoll auf. Ich käme nicht auf die Idee, einem Anfänger gegenüber zu sitzen.

11.Se5 Dc7 12.Sdf3 Sd7 13.Sxd7 Lxd7 14.g3 e5 15.Dc2 Lg4 16.Sd2 f5 17.f3 Lh5 18.Tf2 Te6 19.Taf1 Tae8 20.a4 De7 21.e4 f4 22.g4 Lf7 23.Sb1 d4 24.Tg2 Tb8
Weiterhin eine ruhige Stellung. Schwarz hat etwas mehr Raum und Weiß muss sich ständig um den Bauern b3 kümmern. Ich fand aber keinen Weg, meinen Angriff ohne Risiko zu verstärken. Im Nachhinein kann man natürlich sagen, dass man irgendwo hätte ein höheres Risiko eingehen sollen.

25.Sd2 Th6 26.Dd1 Dh4 27.De2 Tg6 28.Tff2 Le6 29.Dd1 Le7
Wir einigten uns hier auf Remis. Eine merkwürdige Stellung: Fritz hält sie für klar vorteilhaft fur Schwarz. Wenn man aber mit Weiß gegen Fritz weiterspielt, zeigt dieser keine Gewinnidee. Eigentlich musste ich über das Remis enttäuscht sein, aber im Gesamtzusammenhang des Turniers kam es mir durchaus gelegen. [ Ich plante ursprünglich etwa: 29…h5 30.gxh5 Txg2+ 31.Txg2 Lh3 32.Te2 Dxh5 Aber ein Gewinnweg ist auch hier nicht zu erkennen. Daher bot ich Remis, was mein Gegner sofort annahm.] 1/2-1/2