Boleslawski,I – Fine,R
1945

Weiß steht besser entwickelt und hat eine gesunde Bauernstruktur. Schwarz muss den Doppelbauern auf der c-Linie verteidigen.

11.c5!
Ein wichtiges Motiv: Weiß greift den Nachbarbauern des Doppelbauern an. Damit droht er, diesen auch noch zu isolieren.

11…Sc8
Schwarz muss den Bauern d6 mit diesem passiven Zug verteidigen. [ 11…dxc5? 12.Le3 und Schwarz behält den isolierten Doppelbauern. 11…d5? verliert einen Bauern. 12.exd5 cxd5 ( 12…Lxc3 13.dxc6 Lxc6 14.Lxc6+ Sxc6 15.bxc3 ) 13.Sxd5 Sxd5 14.Dxd5 Lxa4 15.De4+ Kf8 16.Dxa4 ]

12.Le3 0-0 13.Dd2 De7 14.Tad1
Weiß macht nach wie vor Druck gegen den Bauern d6.

14…Le8 15.f4 f5
[ 15…Lxc3 16.Dxc3 Dxe4? 17.Lc2 De7 18.f5 Weiß geht zum Königsangriff über und wird gewinnen.]

16.exf5 gxf5 17.Tfe1 dxc5
Schwarz wollte nicht mehr abwarten. Nun ist sein Doppelbauer isoliert und Weiß beherrscht zudem die offenen Linien.

18.Df2 Sd6 19.Lxc5 Dd8 20.Ld4 Lxd4 21.Dxd4 Df6 22.Lb3+ Kh8 23.Dxf6+ Txf6 24.Te7
Obwohl noch materielle Gleichheit besteht, ist der weiße Vorteil offensichtlich: Alle schwarzen Bauern sind vereinzelt. Die Türme beherrschen die offenen Linien und die 7. Reihe.

24…Tc8 25.Tde1 Lg6 26.T1e6 Txe6 27.Lxe6
[ Die Zugfolge ist nicht ganz klar. Möglicherweise geschah auch 27.Txe6 Te8 28.Txe8+ Lxe8 ]

27…Te8 28.Txe8+ Lxe8 29.Sa4 Kg7 30.Sc5
Nun finden die weißen Figuren leichte Beute in den isolierten schwarzen Bauern.

30…a5 31.Kf2 Lf7
[ 31…Se4+ 32.Sxe4 fxe4 33.Ke3 Kf6 34.Lb3 Kf5 35.Lc2 h5 36.Lxe4+ ]

32.Lxf7 Kxf7 33.b3 h5 34.Ke2 Ke7 35.Ke3 Sb5
[ 35…Kf6 36.Sa6 Se8 37.Kd4 Ke6 38.Kc5 Kd7 39.Sb8+ Ke6 40.Kxc6 ]

36.Sb7 c5 37.Sxa5 Kd6 38.Sc4+ Kd5 39.Kd3 Sd6 40.Sxd6 cxd6 41.a3
Schwarz gab auf. Er war lange an die Verteidigung des Doppelbauern und seines Nachbarn gebunden. Schließlich musste er weitere Schwächen in der Bauernstruktur hinnehmen, wonach die Partie rettungslos verloren war. 1-0