Binder,T (1811) – Rabajew,S (1864)
BEM-Qualifikation 2004, 12.04.2004



1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0-0 8.c3 d5 9.exd5 Sxd5 10.Sxe5 Sxe5 11.Txe5 c6 12.Lxd5 cxd5 13.d4 Ld6 14.Te1 Dh4 15.g3 Dh3 16.Df3
Ich bin dem starken Gegner offenbar in seine Lieblingsvariante gelaufen. Er spulte die Züge in unglaublichem Tempo ab. Das trägt natürlich nicht eben zum eigenen Selbstbewußtsein bei. Immerhin habe ich bisher noch immer den richtigen Zug gefunden, obwohl ich die Stellung ewig nicht auf dem Brett hatte.

16…Lg4 17.Dg2
[ Zur Annahme des zweiten Bauernopfers fehlte mir der Mut. Es hätte dem Gegner zumindest gute praktische Chancen gelassen. 17.Dxd5 Tad8 18.Sd2 Lxg3 19.Dg2 Lc7 ]

17…Dh5 18.Le3 Lf3 19.Df1 f5
Schwarz hat für seine bisherigen Züge nur etwa 2 Minuten Bedenkzeit verbraucht. Es ist äußerst frustierend, wenn man so vorgeführt wird… Ich entschloss mich nun, für einen zweiten Bauern eine Figur zu opfern. Davon versprach ich mir noch praktische Verteidigungschancen – wohl zu Recht.

20.Sd2!? f4 21.Sxf3
[ 21.gxf4?? Dg6+ mit Matt]

21…fxe3 22.Txe3 Txf3 23.Tae1 Txe3 24.Txe3 Te8 25.De1 Txe3 26.Dxe3 Df7 27.Dg5
Weiß hat ohne wesentliche Schwächung den gegnerischen Angriff abgeschüttelt. Ob der schwarze Materialvorteil bei richtigem Spiel zum Gewinn reicht, ist unklar. In der Folge ließ mein Gegner jedenfalls die Konsequenz vermissen und geriet sogar in ein verlorenes Endspiel – was ich leider nicht ausnutzen konnte. Das haben wir in einer früheren Trainingsfolge bereits gesehen.