Binder,Thomas (1727) – Springer,Guido (1771)
Weihnachtsturnier Potsdam 2005, 29.12.2005



1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 b5 6.Lb3 Le7 7.Te1 0-0 8.c3 d5 9.exd5 Sxd5 10.Sxe5 Sxe5 11.Txe5 c6 12.d4 Ld6 13.Te1 Dh4 14.g3 Dh3 15.Df3!?
Nach diesem ungenauen Zug gewinnt Schwarz bei der Entwicklung des zweiten Läufers ein weiteres Tempo. [Besser ist 15.Dd3 mit nachfolgender Überführung der Dame nach f1; Die Hauptvariante setzt mit 15.Le3 fort.]

15…Lg4 16.Dg2 Dh5 17.Lxd5 cxd5 18.Le3 Lf3 19.Df1
Das ist alles nicht neu. Auch zu dieser Stellung finden sich noch Beispiele in den großen Datenbanken. Sie zeigen aber, dass die Aussichten für Weiß bereits sehr gering sind. Das in der Folge von mir gespielte Figurenopfer ist praktisch kaum zu umgehen. Interessant ist noch folgendes: Diese Stellung findet man auch mit Weiß am Zuge in der Chessbase-Datenbank. Da hat Schwarz also irgendwo einen Zug vertrödelt. Diese Partie hat dann Weiß gewonnen – da erkennt man sehr schön den Wert eines einzigen Tempos im Gambitspiel.

19…f5!
Konsequent setzt Schwarz auf den Königsangriff und öffnet dazu ohne Verzug die f-Linie.

20.Sd2
Was sonst?

20…f4
Danach gewinnt Schwarz eine Figur. Das hatte ich auch einkalkuliert und mir mit 2 Bauern für die Leichtfigur einige Chancen ausgerechnet.

21.Sxf3 fxe3 22.Txe3 Txf3 23.Tae1
[Etwas besser – aber letztlich auch nicht ausreichend – ist 23.De2 Tf5 24.Dxh5 Txh5 25.Tae1 ]

23…Taf8 24.De2 Df7 25.Txf3 Dxf3 26.Dxf3
[Leider scheitert 26.De6+ Tf7 27.Dxd6?? Dxf2+ 28.Kh1 Dxe1+ 29.Kg2 Df1# ]

26…Txf3 27.Kg2 Tf6 28.f3 Kf7 29.Te2 Te6 30.Kf2 Kf6 31.Txe6+ Kxe6
Und trotz aller Versuche musste ich mich ca. 20 Züge später geschlagen geben. 0-1