Normalerweise ist es richtig, nach der Regel zu verfahren: "Der Turm gehört hinter den Freibauern". Hier ist es allerdings falsch, wie wir gleich sehen werden.
49.Th7?
[Zum Remis genügt z. B. 49.Tf6+
Ke5
(49…Ke7
50.Tf3
Th8
51.Th3
und der Bauer wird gehalten.) 50.Tf5+
Ke6
51.Th5
Den Unterschied zur Partievariante werden wir gleich sehen.]
49…Tg8+!
Das zwingt den weißen König auf die h-Linie und zwar (im Gegensatz zu der Variante zuvor) vor (!!) den Turm. Damit ist der h-Bauer eigentlich nicht mehr aufzuhalten.
50.Kh5
Tg1?
Jetzt ist die Stellung eigentlich Remis… [Der Freibauer konnte bereits einfach loslaufen. 50…h3!
51.Ta7
(51.Th6+
Kf5
52.Th7
h2
) 51…h2
52.Ta1
Weiß kommt zu spät. 52…Tg1
]
51.Th6+
Kf5
52.Th7
[52.Kxh4??
Th1+
53.Kg3
Txh6
]
52…h3
53.Tf7+
Ke4
54.Tf2?
Das erweist sich als Fehler. Nun sollte Schwarz gewinnen. [54.Te7+
Kf5
55.Tf7+
Ke6
56.Tf2
hätte zum Remis genügt. Wir werden eine ähnliche Stellung noch sehen.]
54…Tg2!
55.Tf1
h2
56.Th1
Kf3
57.Kh4
Bis hier war mal wieder alles richtig. Schwarz muss (!!) gewinnen. Doch die Folge der Irrtümer geht erst richtig los!
57…Tg4+??
[Sehr schön gewinnt 57…Tg7
Der Zug droht einerseits mit Turmgewinn oder Matt und macht andererseits das Feld g2 für den König frei. 58.Txh2!?
(58.Kh3??
Th7#
; 58.Tc1
Tg1
(oder auch 58…Kg2
59.Tc2+
Kf3
60.Txh2
Th7+
) 59.Tc3+
Ke4
60.Tc4+
(60.Th3
h1D
61.Txh1
Txh1+
) 60…Kd3
und der Bauer läuft durch. 58.Tf1+
Kg2
59.Tc1
h1D+
60.Txh1
Kxh1
) 58…Th7+
59.Kg5
Txh2
]
58.Kh3
Die Stellung ist mal wieder Remis.
58…Tg7
Die gleiche Idee wie zuvor, aber da jetzt der weiße König nahe genug am Bauern steht, ist es jetzt nicht mehr zu gewinnen.
59.Kxh2??
Zur Abwechslung wirft nun wieder Weiß die Partie weg. [59.Txh2??
Th7#
; Zum Remis genügte 59.Tf1+
Ke2
60.Tc1
Th7+
(sonst fällt der Bauer sofort) 61.Kg2
und gegen Tc1-h1 mit Eroberung des Bauern (oder sofortiges Schlagen nach Th7-g7+) ist nichts zu finden.] An dieser Stelle einigten sich beide Spieler auf Remis. Statt dessen gewinnt nun wieder Schwarz mit dem schönen Zug
59…Kf2!!
Wie man leicht sieht, ist Weiß immer verloren.
60.Kh3
[60.Ta1
oder andere Turmzüge 60…Th7#
; 60.Tf1+
Kxf1
]
60…Th7+
61.Kg4
Txh1
Wenn man die zahlreichen Fehler beider Seiten sieht, mag das Remis sogar gerecht erscheinen. Aber das Endspiel lehrt uns auch, wie viele Möglichkeiten in scheinbar einfachen Stellungen schlummern können. 1/2-1/2