Heisman VII



1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6 4.Lc4 Lc5 5.d3 d6 6.Lg5?!
Nach Laskers Regel ist diese Fesselung voreilig. Weiß hofft wohl darauf, dass Schwarz sofort rochieren möge und würde danach in Vorteil kommen.

6…0-0??
Bei dieser Rochade behält Weiß natürlich Recht. Erst jetzt ist die Fesselung wirklich lästig, da Schwarz keinen der sonst üblichen Abwehrzüge wie Sb8-d7 oder Lf8-e7 zur Verfügung hat und auch h7-h6 nicht so recht gefallen mag.
[6…Sa5 wird selten gespielt, gilt aber als der beste Zug für Schwarz.

Völlig problemlos spielbar ist (vor der Rochade!) 6…h6
Stellen wir uns vor, Weiß versucht "ein Tempo zu gewinnen". 7.Lxf6
(7.Lh4
Weiß will den "Druck" aufrecht halten. 7…g5 8.Lg3 und Schwarz hat deutlichen Raumvorteil. (Opfer auf g5 sind hier aussichtslos. 8.Sxg5 hxg5 9.Lxg5 Tg8 ) )
7…Dxf6 8.Sd5 Dd8 ein ruhiger und logischer Rückzug.

(Schwarz kann auch das aggressive 8…Dg6 in Erwägung ziehen 9.Sxc7+?! (Heisman übersieht in seiner Arbeit wohl die Variante 9.Sh4!? Dg5 10.Sxc7+ Kd8 11.Sxa8 Dxh4 12.0-0 Lg4 13.Dd2 Kd7 14.b4 Lxb4 15.c3 Lc5 16.Tab1 Txa8 17.Txb7+ Kc8 18.Txf7 (Fritz-Analyse)) 9…Kd8 10.Sxa8 Dxg2 11.Tf1 Lg4 12.Dd2 Dxf3 13.c3 Kd7 14.b4 Lxb4 15.cxb4 Sd4 16.Tg1 Dh3 17.Tg3 Sf3+ 18.Txf3 Dxf3 19.d4 Txa8 (Fritz-Analyse))

9.c3 Schwarz hat das Läuferpaar, Weiß ist etwas besser entwickelt – die Stellung kann als ausgeglichen gelten.]

7.Sd5
Nun muss Schwarz zusehen, wie seine Königsstellung geöffnet wird.

7…Le6
[7…h6?? verliert sofort 8.Sxf6+ gxf6 9.Lxh6 mit klarem Vorteil für Weiß]

8.Sxf6+ gxf6 9.Lh6
mit spürbar besseren Aussichten für Weiß.