Nunn,John (2611) – Keitlinghaus,Ludger (2500)
Bundesliga 0203, 08.03.2003

Die Stellung dient zur Veranschaulichung des Begriffes der kollinearen Züge. Die beiden schwarzfeldrigen Läufer spannen eine Gerade auf. Mit seinem nächsten Zug entlang dieser Diagonalen (aber eben nicht bis b6) führt Weiß einen "kollinearen" Zug aus.

19.Lc5
[19.Lxb6 war gewiss nicht schlechter. 19…Dxb6 (oder 19…axb6 ) 20.Dxb6 axb6 21.Kd2 und Weiß steht etwas besser.]

19…Lxc5 20.Dxc5 b6
Der Rest der Partie ist für unser Thema nicht weiter interessant. Wir wollen trotzdem ohne großen Kommentar sehen, wie GM Nunn seinen Vorteil verwertet.

21.Df2
[Gut scheint auch 21.La6+ Kb8 22.Dd6+ Dc7 (22…Dxd6 23.exd6 Sd5 24.Sxd5 cxd5 und der weiße Freibauer d6 ist überraschend unverwundbar.) ]

21…b5 22.Le2 Db6 23.Dxb6 axb6 24.Kd2 Kd7 25.Lf3 f6 26.exf6 gxf6 27.h4 h6 28.h5 Lh7 29.Le4 Lg8 30.Ld3 Ke8 31.Se4 Kf7 32.Sd6+ Kg7 33.c4 bxc4 34.Lxc4 c5? 35.Se8+
Schwarz gab auf. Er verliert einen wichtigen Bauern.

35…Kf7
[35…Kf8? 36.Sxf6 Lf7 37.Sd7+ Kg7 38.Sxb6 ; 35…Kh8 36.Sxf6 Kg7 37.Sxg8 Sxg8 38.g5! (oder 38.Lxe6 ) 38…hxg5 39.fxg5 Kf7 40.Ke3 ]

36.Sc7
und der Bauer e6 wird fallen. 1-0