Auch in der 5. Runde bekomme ich einen starken Gegner, obwohl der erwartete Leistungsunterschied nicht so groß sein sollte. Mit einem Remis wäre ich zufrieden und mit Blick auf das anstrengende Turnier (wir sind gerade in der Mitte), die schwarzen Figuren und die respektable Wertzahl von Alexander möchte ich eigentlich von Anfang an eine ruhige ausgeglichene Partie und ein schnelles Remis ansteuern.
1.c2-c4
c7-c6
2.g2-g3
Sg8-f6
3.Lf1-g2
d7-d5
4.c4xd5
c6xd5
5.d2-d4
e7-e6
6.Sg1-f3
Sb8-c6
7.0-0
Lf8-d6
8.Sb1-c3
0-0
9.a2-a3
Lc8-d7
10.Lc1-g5
h7-h6
11.Lg5xf6
Dd8xf6
12.e2-e3
Ta8-c8
13.Ta1-c1
Sc6-a5
14.Sf3-d2
Sa5-c4
15.Sd2xc4
Tc8xc4
Schwarz will die Türme in der c-Linie verdoppeln. Als ich den Zug gemacht hatte, fühlte ich mich gar nicht wohl – ich befürchtete, der Gegner würde auf d5 ein Opfer probieren. Aber dieses Risiko wäre dann doch zu groß gewesen.
16.Sc3-e4
Auch dieser Zug hat mir einen gehörigen Schrecken eingeflößt. Es dauerte einige Zeit, bis ich merkte, dass Weiß eigentlich nichts droht und die Partie in ruhigem Fahrwasser bleibt. [16.Sc3xd5
e6xd5
17.Lg2xd5
bringt wohl doch nichts. 17…Tc4xc1
18.Dd1xc1
Tf8-c8
]
16…Df6-e7
[16…d5xe4?
17.Tc1xc4
Ld7-b5
18.Tc4-c3
Lb5xf1
19.Dd1xf1
ist etwas besser für Weiß.]
17.Se4xd6
Tc4xc1
[17…De7xd6
18.Tc1xc4
d5xc4
ging auch noch. 19.Lg2xb7
Dd6-b6
20.Lb7-g2
Db6xb2
und plötzlich spricht der Bauer c4 sehr für Schwarz.]
18.Dd1xc1
[Eine interessante Idee war 18.Sd6-f5?!
e6xf5
19.Dd1xc1
Tf8-c8
20.Dc1-d2
Ld7-b5
21.Tf1-c1
Tc8xc1+
22.Dd2xc1
Lb5-c6
Aber auch das führt zu einer ausgeglichenen Stellung.]
18…De7xd6
19.Dc1-d2
Tf8-c8
Hier einigten wir uns auf Remis. Die Stellung ist fast symmetrisch und völlig ausgeglichen. Solche Partien braucht man eben auch mal, um in einem anstrengenden Turnier Kräfte zu sparen – fast ein Ruhetag. Wenn dann noch die rechnerische Bilanz (Remis mit Schwarz gegen einen höher eingestuften Gegner) stimmt, kann man doch nicht meckern. 1/2-1/2