Firman,Nazar (2525) – Balogh,Csaba (2616)
Germany, 31.01.2009

Die Stellung scheint blockiert. Doch die weißen Figuren stehen etwas aktiver und sein Bauer g6 ist weit vorgerückt. Wenn es nun gelänge, den gegnerischen g-Bauern zu beseitigen, wäre der Sieg nahe.

58.Sh7 Se7 59.Lf6!
Man kann den Zug nicht besser kommentieren, als den Text von Skembris und Trabert wörtlich zu übernehmen: "Der Weg des weißen g-Bauern wird freigesprengt, und die schwarzen Kräfte können sich wegen der Raumenge nicht richtig zur Gegenwehr organisieren." Ergänzend sei gesagt, dass mit solchen Zügen auch heutige Computerprogramme noch so ihre Schwierigkeiten haben. Der Mensch hingegen zieht sie intuitiv zumindest in die engere Wahl.

59…gxf6 60.Sxf6+ Kc6 61.c4?!
Ein prophylaktischer Zug, mit dem Weiß jedes Gegenspiel am anderen Flügel unterbindet. Sonst könnte Schwarz vielleicht auch dort einen Bauerndurchbruch probieren.

61…Lc7
[61…Kd6 62.g7 und Weiß würde mit einem ähnlichen Manöver gewinnen, wie in der Partie.]

62.g7 Ld8 63.Kh6 Kc7 64.Kh7 Kc6
Solange der schwarze Springer das Feld g8 beherrscht und sich dort für den g-Bauern opfern könnte, kommt Weiß scheinbar nicht weiter. Es gibt in solchen Stellungen aber ein Standardmotiv, das man kennen sollte: Der weiße Springer muss zum Feld g6 streben.

65.Sg4
Der Weg nach g6 ist ungewöhnlich weit, aber Schwarz kann ihn nicht vereiteln.

65…Kd6 66.Sh6 Kd7 67.Sf7 Lc7 68.Sh8
Schwarz gab hier auf. Er kann nicht verhindern, dass der Springer auf g6 auftaucht. z. B.

68…Ld8 69.Sg6! Kd6
[69…Sxg6 70.Kxg6 Le7 71.g8D ; 69…Sg8 70.Kxg8 Lf6 71.Kf8 Lxg7+ 72.Kxg7+- ; 69…Sc6 70.g8D ]

70.Sxe7 Lxe7 71.g8D 1-0