Reti,Richard – Aljechin,Alexander
Baden-Baden, 25.04.1925

Einziger Schwachpunkt im Lager von Weiß ist der Bauer g3. Mit seinem letzten Zug h7-h5 hat Schwarz klar gemacht, dass er diese Schwäche attackieren will. Weiß hat noch genügend Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten. Karpow empfiehlt ein Vorgehen mit a2-a4 und Ta1-a3.

21.b4
Wenn das der Ansatz zu einem Minoritätsangriff sein soll, ist es sicher der falsche Plan. Bei offenem Zentrum verspricht dies keinen Erfolg.

21…a6 22.Tc1 h4 23.a4 hxg3 24.hxg3 Dc7
Schwarz hat seine Kräfte auf den Bauern g3 ausgerichtet. Spätestens jetzt musste Weiß Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

25.b5!?
[Die Besetzung des Zentrums mit 25.e4 konnte das Zusammenspiel der schwarzen Angreifer empfindlich stören.]

25…axb5 26.axb5 Te3!
Die Taktik beginnt zu dominieren.

27.Sf3
[27.fxe3?? führt zu einem drastischen Ende. 27…Dxg3+ 28.Lg2 (28.Kf1 Sxe3# ) 28…Sxe3 nebst matt auf g2.
27.Lf3 war wohl eine versteckte Verteidigungsressource – immerhin getreu der Maxime, angreifende Figuren abzutauschen. 27…Taa3! (27…Lxf3 28.exf3 Tee8 ) 28.Tdc2 Te7 (28…Lxf3 29.exf3 Te8+/= ) 29.Tb2 (29.Lxg4?? Txg3+! ) 29…Lxf3 30.exf3 cxb5 31.Sxb5 De5= ]

27…cxb5 28.Dxb5 Sc3! 29.Dxb7 Dxb7
[29…Sxe2+ 30.Txe2! Dxb7 31.Txe3 Db8 32.Tb3 mit gewissen "Schummelchancen" für Weiß]

30.Sxb7 Sxe2+ 31.Kh2
[31.Kf1 Sxg3+ 32.fxg3 Lxf3 33.Lxf3 Txf3+ 34.Kg2 Taa3 ]

31…Se4 32.Tc4
[32.fxe3? Sxd2 33.Sxd2 Sxc1 ] Schwarz trägt nun mit glasklarer Konsequenz den Schlussangriff vor.

32…Sxf2 33.Lg2 Le6 34.Tcc2 Sg4+ 35.Kh3
[35.Kh1 Ta1+ ]

35…Se5+ 36.Kh2 Txf3! 37.Txe2
[37.Lxf3 Sxf3+ ]

37…Sg4+ 38.Kh3 Se3+ 39.Kh2 Sxc2 40.Lxf3 Sd4
Die Mega-Database gibt noch die nachfolgenden Züge an, vermutlich gab aber Weiß hier bereits auf.

41.Tf2 Sxf3+ 42.Txf3 Ld5 0-1