Das Materialverhältnis spricht klar für Weiß und das Verdikt des Computers lässt ebenfalls keinen Zweifel am Sieg des Anziehenden zu. Doch der vorangegangene Umschwung der Partie drückt dem Verlauf einen ganz eigenen Stempel auf. Schwarz ist am Drücker, stellt mir Probleme und zu rationalen Gedanken bin ich schon lange nicht mehr fähig. Schwarz hat hier noch weniger als 10 Sekunden Restzeit.
33.Td7?!
Soll den Läuferzug nach d4 verhindern – übersieht aber, dass dieser auf e5 ähnlich stark steht. [Den Störenfried konnte man mit 33.Txg7
beseitigen. Freilich bleibt Schwarz dann kaltblütig und spielt 33…Tf3!
Dann muss Weiß schon das verblüffende 34.Tf7!!
finden. (34.Ta7
Tf1+
35.Kg2
Txe1
36.Ta8+
Kg7
37.Ta7+
Kf6
38.Txa6
Tg1+
39.Kh2
e1D
40.Txe6+
Dxe6
41.Lxe6
Tb1
) 34…Txf7
35.Dc3+
Tg7
(35…Kg8
36.Lxe6
) 36.Kf2
]
33…Le5!
34.Kg2
Weiß spekuliert – mit Blick auf die verbleibenden 4 Sekunden für 6 Züge – auf den nachfolgenden Bluff.
34…Lxg3
[34…Txg3+
35.Kf2
Tg5
36.Dh1
Lg3+
37.Kf3+-
]
35.Dh1?
An dieser Stelle überschritt Schwarz die Bedenkzeit. Gerade hat Weiß die Partie wohl zum Remis verdorben.
[Mit der gleichen Idee wie der Textzug, aber wesentlich präziser konnte man 35.Db4!!
spielen. Dass ich dies nicht sah, ist bezeichnend für die psychologische Defensive in die ich gedrängt worden war. 35…e1S+
36.Kh1!
und Schwarz kann dem Matt nicht ausweichen, z. B. 36…Kg8
37.Dg4+
Kf8
38.Dg7+
Ke8
39.De7#
]
In der Partie hätte hingegen folgen können:
35…e1S+
[35…e1D??
36.Dxh7#
]
36.Kh3
[36.Kg1
Sf3+
37.Kg2
Se1+
]
36…Le2!!
37.Da8+
Lb8+
38.Kh4
Sf3+
39.Kh3
[39.Kh5?
Se5+
40.Kh4
Sxd7
]
39…Se1+
und Dauerschach