Gall,Mike (1596) – Binder,Thomas (1720)
OQT 2013, 05.04.2013

Es ist mir immer wieder wichtig, zu betonen, dass dieses Endspiel sehr lange ausgeglichen verläuft und auch der spätere Verlierer oft die richtigen Entscheidungen trifft. Zu den schließlichen Gründen des schwarzen Sieges lese man im Haupttext nach.

27…Kf8
Zunächst aktivieren beide Spieler ihre Könige.

28.Kf2 Ke7 29.Ke3 Tc4
Demobilisiert die weißen Bauern weiter und überdeckt b4.

30.Kd3
Jetzt ist es Zeit für den standardmäßigen Minoritätsangriff.

30…b4! 31.axb4
[Nach der Partie wurde diskutiert, ob Weiß nicht 31.cxb4 spielen sollte, mit der Idee 31…axb4 32.a4 Das ist auf jeden Fall der aktivere Plan, wird aber dennoch widerlegt. 32…b3 33.a5 Bleiben wir beim aktiven Plan, auf den a-Bauern zu setzen. 33…Tbb4! 34.Te3 (34.a6? Txd4+ 35.Ke3 Ta4 ) 34…Txd4+ 35.Ke2 Ta4 36.Txa4 Txa4 37.Txb3 Txa5 38.Tb7+ Kf6 In der Tat ist dieses aktive Vorgehen eine Alternative. Die Bewertung der Stellung ist aber nicht wesentlich anders als in der Partiefolge.]

31…axb4 32.Tc2 bxc3 33.bxc3
[Die Alternative wäre eine Bauernschwäche auf b2, die aber im konkreten Fall schon gar nicht mehr verteidigt werden kann. 33.Txc3 Tcb4! 34.b3 (34.g4 Txb2 35.Tc2 T2b3+ 36.Tc3 f6 ) 34…Txb3 ]

33…Tbc7
Der erste Teil des Planes ist realisiert: Weiß hat eine Bauernschwäche, die ständiger Verteidigung bedarf und damit zwei der drei Figuren bindet. Die computergestützte Stellungseinschätzung ist freilich noch immer völlig ausgeglichen.