Es mag überraschen, aber der Bauerndurchbruch ist weit weniger gefährlich, als es scheint. Schwarz kann das Läuferopfer annehmen und gewinnt dann sicher.
39…Sxf4!
[In der Partie traute sich Schwarz nicht, den Läufer zu schlagen. Er blieb auch dann in Vorteil, brauchte aber noch fast 30 Züge zum Gewinn. Die nächsten Züge lauteten: 39…Ke8?!
40.Lc1
Kd7
41.h3
Sc3
42.b6
axb6
43.a6
Kc7
44.Lg5
e6
45.Ld8+
Kc6
] Schauen wir, was passiert, wenn Weiß seinen Bauerndurchbruch konsequent verfolgt. Andere Chancen hat er ohnehin nicht.
40.b6
axb6
Nun hat Weiß die Wahl, ob er seinen Bauern auf der a- oder b-Linie voran treibt. Diese Wahl zu haben, ist in der Regel ein Garant des Erfolges – gerade gegen Springer. Doch hier kann Schwarz in beiden Fällen den Bauern problemlos stoppen.
41.axb6
[Die etwas einfachere Folge entsteht bei 41.a6
Sd5
42.a7
Sc7
Der Bauer ist gestoppt und kann später vom König abgeholt werden. Zudem kann Schwarz seine Bauernmehrheit in Bewegung setzen. Ein Beispiel: 43.h3
b5
44.Kf2
(44.g4
hxg4
45.hxg4
b4
und der b-Bauer läuft bereits durch.) 44…b4
45.Ke2
b3
46.Kd3
c4+
47.Kc3
h4
48.Kb2
d5
]
41…Se2+!
Das ist die Feinheit, die man bei der Vorberechnung sehen musste. Der Springer entfernt sich zwar vom b-Bauern, gewinnt aber durch das Schachgebot ein wichtiges Tempo. [41…Sd5??
42.b7
]
42.Kf2
Sd4
43.b7
[43.Ke3
Sc6
]
43…Sc6
Der Bauer ist gestoppt und die schwarzen Freibauern entscheiden den Tag.
44.h3
d5
45.g4
hxg4
46.hxg4
e5
47.Ke3
Kg6
Und Schwarz gewinnt leicht. Eine Möglichkeit wäre es, den c-Bauern zu pushen. Dann muss Weiß den g-Bauern aufgeben und der Rest erledigt sich von selbst.
48.Kf3
c4
49.Ke3
Kg5
50.Kf3
c3
51.Ke3
Kxg4
52.Kd3
d4
und wenn man sadistisch veranlagt ist, holt man sich mit dem König zuerst noch den weißen Bauern ab. Es geht aber schneller… 0-1