Anand hat zu Beginn des Endspiels einen Bauern geopfert. Dafür bekam er nun die aktivere Stellung des Turmes auf der 6.Reihe. Dieser kettet den schwarzen König an die Verteidigung seiner Bauern.
44.h5
Mit diesem Zug wird die Bauernphalanx aufgesprengt. Alle Kommentatoren sind sich einig, dass diese Entscheidung des Inders in Ordnung geht.
44…gxh5
45.Td5
Kg6
46.Kg3
Tb6
47.Tc5
f5
48.Kh4
Es hat sich eine Zugzwangstellung ergeben, in der Schwarz einen Bauern verliert.
48…Te6
Natürlich wählt Carlsen eine aktive Fortsetzung.
49.Txb5
Te4+
50.Kh3
Kg5
51.Tb8
h4
52.Tg8+
Kh5
53.Tf8
Tf4
54.Tc8
Tg4
55.Tf8
Tg3+
56.Kh2
Kg5
57.Tg8+
Kf4
58.Tc8
Ke3
59.Txc4
Optisch mag man in dieser Stellung sogar an Vorteile für Weiß denken. Er hat verbundene Freibauern am Damenflügel. Objektiv sollte es hier wohl auf ein Remis hinauslaufen. Doch Anand hat möglicherweise nicht ganz erkannt, wie stark der schwarze f-Bauer wird.
59…f4
60.Ta4?
Das wird einhellig als der partieentscheidende Fehler betrachtet. Der Turm leistet hier nichts und so ist es mindestens ein Tempoverlust. [60.b4
h3
61.gxh3
Tg6
62.Tc7
f3
63.Te7+
Kd3
64.b5
f2
65.Tf7
Ke2
66.Te7+
Kf3
67.Tf7+
und Weiß hält relativ problemlos remis. Die Schachgebote aus großer Distanz sind in solchen Stellungen ein bewährtes Mittel, den Bauern aufzuhalten. ]
60…h3!
Hat Anand diesen oder den nächsten starken Zug übersehen?
61.gxh3
Tg6!
62.c4
Das sieht halbherzig aus, aber die Schachidee aus der vorigen Variante trägt bereits nicht mehr. [62.Ta7
f3
63.Te7+
Kf2
64.c4
Tg2+
65.Kh1
Kg3
66.Tg7+
Kxh3
67.Th7
Kg3
68.Tg7+
Kf2
69.Th7
Kf1
70.Txh6
f2
71.Te6
Tg8
72.Kh2
Th8+
73.Kg3
Kg1
Standard-Verfahren, die immer zum genauen Studium empfohlen seien.]
62…f3
63.Ta3+
Ke2
64.b4
f2
65.Ta2+
Kf3
66.Ta3+
Kf4
67.Ta8
Tg1
Weiß gab auf. Eine mögliche Fortsetzung wäre
68.Tf8+
Ke3
69.Te8+
Kd2
70.Td8+
Kc3
71.Tf8
f1D
72.Txf1
Txf1
0-1