Nach turbulentem Partieverlauf hat Weiß zwei Mehrbauern. Die aktuelle Stellung beinhaltet freilich mehr interessante Details als man meinen möchte.
Zunächst fällt auf, dass der schwarze Turm die f-Linie nicht verlassen kann, weil sein König auf f8 mattgesetzt würde. Eine plausible Fortsetzung wäre nun
27…Sg3xf1
[In der Partie folgte 27…Tf2xf1+
28.Sh2xf1
Wir werden den weiteren Partieverlauf noch in einer anderen Analyse verfolgen. Das angedeute Problem mit der f-Linie besteht in 27…Tf2xc2??
28.Tf1-f8#
]
28.Kg1xf2
Dominanz zum Ersten! Der angegriffene Springer hat nur eine Wahl:
28…Sf1xh2
29.Lh6-f4!
Dominanz zum Zweiten! Der Springer geht verloren.
[Dem Betrachter fällt wohl zuerst der Dominanzzug 29.Kf2-g2
ins Auge. Hier hat Schwarz aber recht gute Remischancen. 29…Sh2-g4
(Aber nicht 29…Ld7xh3+?
30.Kg2xh3
Sh2-f3
31.c2-c3
Sf3-e1
32.d3-d4
und Weiß wird gewinnen.) 30.h3xg4
Ld7xg4
Schwarz entschlüpft in ein Endspiel mit ungleichen Läufern bei nur einem Minusbauern. Das sollte er remis halten.
Die wahre Pointe ist aber, dass das scheinbar widersinnige 29.Kf2-g3
noch etwas stärker ist. Jetzt hat zwar der Springer ein Fluchtfeld. Aber er kommt nicht weit. 29…Sh2-f1+
30.Kg3-g2
Dominanz zum Dritten! 30…a7-a5
(Völlig daneben ist 30…Ld7xh3+??
31.Kg2xh3
) Jetzt hat Weiß sogar Zeit, seinen h-Bauern in Sicherheit zu bringen. Doch gelingt es Schwarz gerade noch so, im Endspiel mit ungleichen Läufern genügend Gegenspiel zu entfalten. 31.h3-h4
Sf1-h2!
32.Kg2xh2
Ld7-g4
33.c2-c3
Lg4-e2
34.d3-d4
c5xd4
35.c3xd4
Le2-f3
36.e4-e5
Lf3-d5
und wohl remis.]
29…Ld7xh3
30.Lf4xh2
Die Ausgangslage des Ungleiche-Läufer-Endspiels ist für Weiß jetzt besser als in den vorigen Anmerkungen. z. B.
30…a7-a6
31.Lh2-c7
b6-b5
32.c2-c4
b5xc4
33.b3xc4
h7-h5
34.Lc7-d6
h5-h4
35.Ld6xc5
Lh3-e6
36.a2-a3
h4-h3
37.Lc5-d6
Le6-g4
38.d3-d4
Trotz der ungleichen Läufer sollte dies für Weiß gewinnbar sein.