Bild Das Stiftungsfest 1929

Vor allem in früheren Jahrzehnten war der Schachverein immer auch ein Ort des geselligen Beisammenseins. Viele Berichte dazu sind uns erhalten geblieben. So ist z. B. anderer Stelle in der Jubiläumsschrift von 1974 darüber zu lesen. Einer der ältesten Berichte stammt von 1929, als das 10jährige Stiftungsfest des SK Werner Siemens gefeiert wurde.
Wir zitieren aus der Dezemberausgabe der Nachrichten des Siemens-Beamtenvereins.

Bild "Am 16.11.1929 trafen sich die Mitglieder und auch Gäste des Schachklubs zur 10jährigen Gründungsfeier im Heidekrug, Siemensstadt. Der 1. Vorsitzende, Herr G. Rohrbach, begrüßte um 20,45 Uhr die Gäste und Klubmitglieder. Mit besonderer Freude wurde der 1. Vorsitzende des Berliner Schachverbandes, Herr Staatsanwaltsrat Post, begrüßt und als Vertreter der Spandauer Schachgesellschaft Herr Schattler sen. Nachdem der Veranstaltung ein guter Verlauf gewünscht war, begann das Essen. Das Festessen, an dem über 80 Personen teilnahmen, übertraf alle Erwartungen. Außer der Güte der reichlich gereichten Speisen ist auch die schnelle Bedienung lobend zu erwähnen. Unserem Klubwirt, Herrn A. Marsand, sprechen wir nochmals unseren herzlichsten Dank aus. Nach dieser ersten angenehmen Beschäftigung folgte der zweite und gemütliche Teil des Abends. Der erste Vorsitzende streifte in der Festrede kurz das Vereinsleben in den verflossenen 10 Jahren und blieb Optimist.

Der 1. Vorsitzende des Berliner Schachverbandes und der Berliner Schachgesellschaft hielt eine mit großem Beifall aufgenommene Rede und übermittelte die Glückwünsche des Verbandes sowie der Schachgesellschaft.

Tanz und Vorträge wechselten in bunter Reihenfolge. Familie Bauer verstand es durch ihr technisch schönes Spiel (Klavier und Geige) großen Beifall auszulösen. Die musikalisch-artistischen Darbietungen des Herrn Wilke fanden großen Beifall.

Einige Rezitationen, "Gekrönte Liebe" von Rudolf Presber, "Ein Schulexamen" von Ludwig Menzel wurden von Frau Elfr. Rohrbach ausgezeichnet vorgetragen und von den Anwesenden mit großem Beifall aufgenommen.

Herr Herks¹ mit den bekannt originellen Vorträgen hatte die Lacher auf seiner Seite und somit nahm die Fröhlichkeit den ganzen Raum ein. Erst am frühen Morgen verließen die letzten das Klublokal."

¹ Der Name unseres Schriftführers wird immer wieder in den Varianten "Herks" und "Hercks" geschrieben. Auf den von ihm gestalteten Urkunden zu verschiedenen Ehrungen ist zweifelsfrei die Schreibweise "Hercks" zu lesen.


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Vereinschronik –– Übersicht: Geschichten aus der Geschichte