Anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Neugründung als Schachgruppe im Kulturkreis Siemens veröffentlichten unsere Vorgänger 1974 eine umfangreiche
Festschrift. Redakteur war Dr. Rolf Rochusch. Trotz der sehr bescheidenen technischen Qualität ist dieses Heft ein wertvolles Zeitdokument,
stellt es doch für uns die Brücke in die Vorkriegszeit dar, die einige der Autoren noch aus eigenem Erleben schildern konnten.
Wir haben uns daher entschlossen, die wichtigsten Artikel dieser Ausgabe hier unverändert zu veröffentlichen.
Der ausführliche Artikel ist nicht namentlich gekennzeichnet, dürfte daher vom Hauptautor der Jubiläumsschrift Dr. Rolf Rochusch stammen. Er beschäftigt sich
mit den Anfangsjahren der Schachgruppe im Kulturkreis, beginnend unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg bis etwa Mitte der 1950er-Jahre.
Immer wieder spannt der Autor gekonnt den Bogen vom Vereinsleben zur großen Politik. Aus heutiger Sicht vielleicht eine anstrengende Lektüre, aber ein
Dokument von unschätzbarem Wert und mit fundierten Aussagen.
Ein sehr nachdenklicher, zuweilen philosophischer Artikel aus der Feder von Wülfing Etter. Darin porträtiert er u.a. die noch aus der Gründungszeit verbliebenen Mitglieder. Außerdem lobt er die konservativen Elemente des Schachs als Grundlage langjährig erfolgreichen Spiels.
Erinnerungen von Alfred Henke: Nach einer Darstellung der Gründungswirren (wobei er sich im genauen Zeitpunkt wohl etwas irrte) folgt ein ausführlicher und wehmütiger Blick auf das gesellige Beisammensein der Schachfreunde in früheren Jahren.
Dietrich Frische informiert ausführlich über den 1919 gegründeten Vorgängerverein und stellt dessen Auf und Ab immer in Bezug zur gesellschaftlichen
Entwicklung.
In diesem Artikel wird auch die Vermutung ausgesprochen, es müsse
schon zuvor einen Siemens-Schachverein gegeben haben. 33 Jahre später konnten wir diese Vermutung bestätigen. Was Frische nicht wissen konnte:
Die Dokumente darüber lagen, durch die Berliner Mauer getrennt, in der Ostberliner Staatsbibliothek.