Kleines Jugend-Winter-Open 2022

Bild

Noch immer prägt die Corona-Pandemie unseren Alltag. Noch immer sitzen wir selbst bei der Ausübung unseres Sports mit Schutzmasken am Brett. Noch immer bleibt uns aber die Hoffnung, dass wir unser Hobby bald wieder in schon fast vergessener Weise ausüben können.

Unter diesen schwierigen Bedingungen hat die Berliner Schachjugend erneut keine Mühe und keinen persönlichen Einsatz gescheut, dem Schachnachwuchs der Hauptstadt ein attraktives Turnierangebot zu unterbreiten. DANKE!

Im Kleinen Winter-Open gingen für uns einige Schüler aus der Einsteigertrainingsgruppe an den Start. Sie haben eifrig mit Coco und Herrn Steinkrauß trainiert und wollten an diesem Tag zeigen, was sie schon gelernt haben. Bewertet man die Ergebnisse, muss man in Rechnung stellen, dass wir in der Vergangenheit nur ganz selten unsere Neulinge schon nach einem halben AG-Jahr in ein offenes Turnier entsenden konnten. Mindestens diese Erfahrung haben sie also nunmehr den Gleichaltrigen früherer Jahrgänge voraus. Das wird sich schon bei den nächsten Starts auszahlen.
Die Betreuer (in diesem Turnier Frau Maeß und Herr Steinkrauß – DANKE!) hatten mit der sympathischen und perfekt harmonierenden Gruppe einen anregenden Turniertag und freuten sich besonders, dass man in den Pausen offenbar so langsam wieder zu analoger Freizeitbeschäftigung zurück findet (siehe Foto). Manchmal ist auch Entdigitalisierung in einer Schule ein Gewinn.

Erste Turniererfahrungen für unsere Einsteiger

Bild Bild Bild Allerdings mussten wir auch erfahren, dass es eine ganz eigene Herausforderung ist, sein Können in einem aufregenden Turnier im richtigen Moment an den Mann zu bringen. So gab es über die fünf Runden des heutigen Tages manch bittere Lektion, die vor allem durch viel zu schnelles Ziehen verursacht wurde. Leider ließen sich unsere Spieler viel zu oft von der unruhigen Atmosphäre in der großen Aula des Andreas-Gymnasiums anstecken.

Es verwundert nicht, dass schließlich mit Platz 5 und 3½ Punkten Loïc unser erfolgreichster Spieler war. Er hatte auf Einladung seines Vereins in der Vergangenheit schon deutlich höherwertige Turniere gespielt und war der einzige Teilnehmer mit einer Wertungszahl. Doch auch ihm bekam das wuselige Ambiente nicht, animierte sogar noch zum Mit-Labern.

Aus dem Kreis unserer Debütanten ragte lange Zeit Maksim (Foto rechts außen) heraus. Bis zur letzten Runde war ein Platz auf dem Treppchen zum Greifen nahe. Auch in dieser Partie stand er bereits klar besser, ehe ein einziger Fehler den Sieg kostete. Über der 50%-Marke rangiert auch Daniel. Beide Spieler werden sicher beim nächsten Turnier ganz weit vorn mitreden. Hoffen wir, dass sich diese Chance noch im laufenden Schuljahr ergibt.
Dann kämpft gewiss auch Zishuo (Foto links) um den Sieg mit. Heute startete er – wie der große Bruder im Großen Winter-Open – mit zwei Siegen. Dann folgten leider Niederlagen gegen starke Gegner. Dass er mit Platz 10 unter Wert geschlagen ist, beweist die höchste Buchholz-Zahl des ganzen Feldes.

Sehr erfreulich war, dass keiner unserer Spieler unter 2 Punkten (das sind 40%) blieb. So können auch Datha, Felix und Konstantin (Foto rechts innen) stolz auf ein lehrreiches erstes Turnier mit einigen Erfolgserlebnissen blicken. Vor allem die letzte Partie von Konstantin begeisterte die Zuschauer – Lerneffekt schon während(!) des ersten Turniers ist eine Erfahrung, die wir in 19 Jahren Herderschach-Geschichte immer wieder erlebt haben.


Bericht und Fotos: Thomas Binder