Bild Abrafaxe-Turnier 2023

Kleines Jubiläum: Schon zum 25. Mal rief das Team von Borussia Lichtenberg zum schönsten Kinderschachturnier weit und breit. Weit über 300 Kinder bis zu 14 Jahren folgten dem Ruf ans Andreas-Gymmnasium und kämpften in fünf Klassen um Pokale und schöne Preise. Traditionsgemäß war wieder dafür gesorgt, dass niemand ohne einen Stoffbeutel mit Abrafaxe-Logo und prall gefüllt mit kleinen Geschenken nach Hause gehen musste. Unglaublich, wieviel liebevolle Kleinarbeit und immensen Aufwand die Organisatoren in Vorbereitung und Durchführung des Turniers investieren!

Bild Seit 2005 sind wir regelmäßig dabei, so dass mir eine kleine Anmerkung gestattet sei: Die früheren Austragungsorte hatten irgendwie eine eigene Atmosphäre und Ausstrahlung, mit der der jetzige Standort nicht ganz mithalten kann.

Über allem stand das Motto auf dem Shirt eines 8-jährigen Teilnehmers. Leider ist mein Foto zu unscharf, so dass ich den Text nur wörtlich wiedergeben kann:
"Es ist schon okay, wenn du Schach langweilig findest. Es ist eher ein Hobby für Schlaue."

Die Jüngsten ganz vorn dabei

Bild Bild Beim Blick auf unsere Ergebnisse fallen heute die jüngeren Spieler aus der B-Gruppe besonders auf. Zishuo und Ruben trafen gleich zum Auftakt direkt aufeinander. Zishuo (Bild links) gewann diese Partie, velor aber in Runde 2 gegen einen sehr starken Gegner. So blieben beide im Gleichschritt bis zur vorletzten Runde auf Tuchfühlung zur Spitze. Dann musste Zishuo die zweite Niederlage quittieren, während sich Ruben (Bild rechts) mit fünf Siegen in Folge eine Finalpartie am Spitzenbrett verdiente. Dort unterlag er dem Turniersieger, so dass Zishuo wieder aufschließen und nach Feinwertung – verdient auch durch den Sieg im direkten Duell – noch vorbeiziehen konnte. Die Plätze 5 und 6 im Abschlussklassement sind ein starkes Ergebnis für beide.

Die Großen zu wacklig

Nicht ganz so erfolgreich verlief das Abrafaxe-Turnier für unsere Spieler in der A-Gruppe. Eigentlich niemand fand so richtig in den Turnier-Flow, den macht braucht, um am Ende ganz oben zu stehen. Immer wenn man glaubte, es gehe ganz weit nach vorn, folgte die eine oder andere Niederlage und warf den Spieler wieder zurück. In dem Riesenfeld mit über 70 Teilnehmern kann man dies zwar punkte-, jedoch nicht platzmäßig kompensieren.

Bild Bild So reichen selbst tolle fünf Siege bei Viktor wegen niedriger Feinwertung nur zu Platz 14. Dicht dahinter platzieren sich Ziyi und Jan mit einem halben Punkt Rückstand. Insgesamt fehlte es den Spielern an Konstanz. Viktor startete durchwachsen, gewann die letzten drei Partien. Ziyi begann überragend (2½ aus 3) und legte dann den Schweizer-System-Zickzack hin. Jan verband beide Strategien: Zickzack zuerst, dann 2½ aus 3. Die Fotos zeigen Viktor und Ziyi mit skeptischem Blick auf ihre Stellungen – passend zum heutigen Turnierverlauf.

In die obere Tabellenhälfte gelangte noch Zhenja mit vier Siegen und guten Partien.
Das Turnier war auch in der Tiefe stark besetzt. Selbst bei oder unter 50% liegend, bekam man in der letzten Runde reihenweise noch Gegner mit DWZ von fast 1400. Dennoch sind die jeweils drei Punkte von Lio und Peter etwas weniger, als man von DSSM-Startern erwarten kann. Aber auch schon dort hatten sie ja sehr wechselhafte Leistungen gezeigt. Wenn endlich der Übergang zu reiferem Spiel gelingt, ist ein deutlicher Sprung nach vorn möglich. Vor allem bei Peter war schon heute alles auf "Durchstarten" angerichtet: In den ersten Runden bezwang er drei Gegner mit DWZ zwischen 1220 und 1380! Die drei verbleibenden Konkurrenten waren weiterhin auf diesem Level, jetzt genügte aber Peters Kondition nicht mehr.
Loïc zeigte mit ebenfalls drei Punkten eines seiner besseren Turniere. Bei den Abrafaxen findet er regelmäßig zu guter Form. Das gelang Platon heute leider nicht in gleichem Maße.

Drei weitere Spieler aus dem Hause Herderschach nahmen in Eigeninitiative am Turnier teil. Da sie in der höchsten Gruppe antreten mussten, hatte die AG-Leitung diesen Turnierstart in realistischer Leistungseinschätzung noch nicht empfohlen. Dennoch stellten sie sich mutig der Herausforderung. Die Ergebnisse blieben im Rahmen der bescheidenen Erwartungen. Jedoch haben diese drei Spieler sicher viel gelernt und wertvolle Erfahrungen mitgenommen, die ihnen bei künftigen Turnieren helfen werden.


Bericht und Foto: Thomas Binder